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... mit aktuellem Bericht der Australienreise
 
  
         

 
 
 
 
 

TANZANIA

 

25. Tag, Sonntag, 10. September 2006:
TANZANIA - Grenzüberschreitung via Namanga nach Arusha und zum Fuss des Kili (357 km)

Die Strecke über die Athi Plains war zum Glück gut ausgebaut und wenig befahren, so dass die recht eintönige Strecke schnell zurückgelegt werden konnte. Gestern habe ich im Backpackers noch jemanden kennengelernt, der meine Strecke in umgekehrter Richtung mit den Matatus und Overland-Bussen absolviert hat. Von ihm erhielt ich den guten Tipp nicht in Arusha sondern in Moshi unterzukommen. Er behielt eindeutig recht. Nach den Zollformalitäten in der Mittagszeit ging es zügig nach Arusha, wo es nirgendwo halbwegs gut aussah. Ein typisches Durchgangsverkehrsstädtchen. Also auf, den Mt. Meru umkreisend zum Kili. Beide Berge sind leider in Wolken gehüllt. Mal schauen, ob das tageszeitabhängig ist oder zumindest ein wenig aufklart. In Moshi angekommen bin ich im sehr gemütlichen YMCA untergekommen, einer Art Jugendherberge. Eine Tour zum Ngorongoro konnte ich auf die Schnelle zwar nicht organisieren, aber schliesslich ist ja auch Sonntag. Morgen kommt ein Guide um letzte Angelegenheiten zwecks Kili-Besteigung zu klären, mal schauen, was sich dann in dieser beschaulichen Stadt ergibt.

Diashow - TANZANIA - Fahrt zum Kilimandjaro

 

26. Tag, Montag, 11. September 2006: TANZANIA - Dollars in Moshi

...zu besorgen war das heutige Tagesziel. Da mein Dollarvorrat langsam zur Neige geht und die Nationalparks keine tansanischen Schillinge akzeptieren, musste ich heute USD besorgen. Nicolaus, mein Guide, der eigentlich heute morgen vorbeikam, um mir einen Ngorongoro-Trip zu organisieren wurde nach einigem Hin und Her mein Kili-Guide, da er erstens sehr sympathisch und zweitens ab morgen verfügbar ist - und das zum gleichen Preis (wie gesagt nach langem Hin und Her). Ngorongoro ist damit gestorben, da er erstens unheimlich teuer ist und nach dem Massai Mara-Besuch auch nichts Neues oder Gigantisches zu bieten hat. Nachdem ich jeden ATM (Geldautomaten) in den Fingern und geplündert habe, mussten Tausende von Schillingen getauscht werden. Das ganze Prozedere hat den positiven Effekt, das das ganze Leben auf der Strasse hautnah erlebbar wurde. Nach dem ersten Bad im Swimming Pool des YMCA ist der ganze Aufwand aber schnell wieder vergessen. So gehts morgen alleine zusammen mit Porter und Guide auf den Kili.

 

27. Tag, Dienstag, 12. September 2006: TANZANIA - Kilimanjaro - Tag 1 - Durch den Regenwald zur Mandara Hut (2.720 m)
Nach der Anreise im Dalladalla (entspricht dem Matatu) nach Marangu und den Formalitäten am Gate waren wir mit die ersten am Berg. Nach 3 Stunden durch den Regenwald kamen mein Guide Nicolaus und ich an der ersten Hütte auf 2.720 m an. Nach einem kurzen Ausflug zu einem kleinen Krater klang der Tag gemütlich zusammen mit dem Schweden Sebastian und dem UK-Guy Robert im Dinnerroom aus. Erste Touris, die es nicht geschafft haben, kamen uns auch schon entgegen.

 

28. Tag, Mittwoch, 13. September 2006: TANZANIA - Kilimanjaro - Tag 2 - Von der Mandara zur Horombo Hut (3.720 m)

Nach dem reichlichen Frühstück waren wir noch vor den Touris und Portern die Ersten am Berg. Das hat den Vorteil, dass die Sonne nicht so brennt, es noch angenehm kühl ist, man nicht im Nachmittagsregen an der Horongo Hut ankommt und vor allem, dass die Kibo Schneekappe noch sichtbar ist. Der Mawenzi, der zweithöchste der insgesamt drei Vulkankegel war leider die ganze Zeit über bedeckt. Die tausend Höhenmeter sind einfach und stetig zu bewältigen, so dass man locker nach 5 Stunden ankommt. Ich durfte als einziger Touri sogar alleine weiter in Richtung Mawenzi stapfen, was viele verwunderte Gesichter der absteigenden Touris zur Folge hatte. Aber mit dem Wort 'Researcher' erntet man schnell ein 'Oh' und wird in Frieden gelassen. Hier oben ist es zwar kühl aber nahezu windstill und unheimlich lautlos. Kaum ein Tier macht Geräusche. Ein Tip: Zwar ist es offiziell nicht gestattet die Marangu-Route in kürzer als 5 Tagen zu absolvieren, mein Guide (Nicholaus Willson, nmoshy@yahoo.com , +255/754591245) hat sie aber auch schon in seinen 20 Jahren mal in 3 sogar schon einmal in 2 Tagen geschafft. Mit ein bischen Handelsgeschick und dem richtigen Guide kann man am Gate einen Nachlass von einem Tag bekommen, so dass Marangu auch in 4 Tagen gemanagt werden kann. Die erste mit der zweiten Etappe anschliessend zu kombinieren ist überhaupt kein Problem, da die Höhenproblematik erst jetzt so langsam beginnt. Dank Diamox und Paracetamol habe ich bisher kein Symptom der Höhenkrankheit. Die Probleme am Mt. Kenya haben aber auch erst ab 3.900 m angefangen. Also abwarten.

Diashow - TANZANIA - Besteigung des Kilimandjaro Teil 1

 

29. Tag, Donnerstag, 14. September 2006: TANZANIA - Kilimanjaro - Tag 3 - Von der Horombo Hut zur Kibo Hut (4.700 m)

Heute waren wir nur ab und zu die ersten am Berg, da mich Nicolaus oft stoppte. Ich habe selbst nach den 5 Stunden stetigen Bergaufs absolut kein Problem, ausser dass mich das chlorige Wasser nervt. Ausserdem wird hier soviel zu essen serviert, dass ich seit Tagen keinen Hunger mehr verspürt habe. Hier gibt es soviel Touris, die es sich selbst zur Wissenschaft erklärt haben, zu bestimmten Zeiten bestimmte Pillen einzuwerfen und ihren Blutsauerstoffgehalt zu messen, dass es oft zu witzig und irrsinnig ist. Aber: Diamox wirkt und zwar sehr gut bis jetzt. Ich lege mich nachher sogar hin weil ich etwas müde bin - am Mt. Kenya undenkbar...

 

30. Tag, Freitag, 15. September 2006: TANZANIA - Kilimanjaro - Tag 4 - Besteigung des Kibo bis zum Uhuru Peak (5.895 m), Afrikas höchstem Gipfel

In dieser Nacht hiess es also nach kurzem Schlaf aufstehen, Sachen grob packen und ab in die Nacht. Die langsamen Gruppen stiegen schon um halb 11 am Vorabend aus den Betten, die meisten dann um Mitternacht, so dass es recht laut wurde. Insbesondere die kaum zu etwas gebrauchenden Spanier quatschen (als einzige) untereinander ununterbrochen, wobei ich mich nur fragen kann, worüber es lohnt sich zu unterhalten? Wie gehts - leichte Kopfschmerzen, nichts weltbewegendes und gut is. Naja, sie verhinderten auf alle Fälle erfolgreich meine Versuche bis 0:30 Uhr zu schlafen, so dass ich früher aufstieg und mich ausgiebig dem Kaffee widmete. Als letzte an der Kibo Hut startend überholten Nicolaus und ich bis 4 Uhr nahzu alle Grüppchen. Dann fror mein Trinksystem zu, schlimmer war jedoch der Eintopf vom Vorabend, in dem Zwiebeln gewesen sein müssen. Die Geräusche waren mir eigentlich ziemlich egal, schlimmer war die Luft die die Ausgänge nicht findet und sich durch den raschen Höhengewinn unaufhörlich ausdehnt. Auf der Höhe von etwa 5.500 m kurz vor Gilmans Point wird dann die Luft sehr dünn, Kopfschmerzen stellen sich sogar trotz Diamox ein, so dass ich vorsichtshalber stärkeres Atmen beginne, was aber einen trockenen kalten Hals zur Folge hat. Ideales Vorgehen gibt es eben nicht. Nach Erreichen des Gilmans Point sah man schon um kurz vor 5 wie sich die Sonne an den Höhenwolken abzeichnet. Heftig atmend erreichten wir Uhuru Peak 10 Minuten nach dem Sonnenaufgang. Nach dem obligatorischen Photo gings auch schon rasch wieder zurück, ab Gilmans Point bis zur Kibo Hut sogar in unter 40 Minuten, da wir das Geröllfeld runtergelaufen, bzw. -gesprungen sind. Das hat nur den Nachteil, dass alle 100 Höhenmeter ein Stop eingelegt werden musste, um das Herzrasen, vor allem aber die Lufthechelei in Grenzen zu halten. Nach einem kurzen Frühstücksintermezzo wollte ich dann zur Horombo Hut, so dass ich unter meiner kritischen Höhengrenze bin. Kurz nach 13 Uhr waren wir auch hier wieder die ersten, so dass ausgiebig vor allem aber in Ruhe relaxt werden konnte.

31. Tag, Samstag, 16. September 2006:
TANZANIA - Kilimandjaro - Tag 5 -
Der Abstieg

Nach erfolgreichem Durchschlafen gingen wir um kurz nach 4 Uhr morgens in die aufgehende Sonne, dem schönsten Zeitraum am Berg. Gegen Mittag waren wir auch schon in Moshi, so dass ich mich selbst und die Klamotten reinigen, hier den Blog schreiben und heute Abend nach der Proviantbesorgung am Pool entspannen kann.

 

 

 

 

Diashow - TANZANIA - Besteigung des Kilimandjaro Teil 2

 

32. Tag, Sonntag, 17. September 2006:
TANZANIA - Usambara Hills oder
Wenn Missionar, dann hier (277 km)

Nach Verlassen der Mt. Kilimanjaro-Region in Richtung Dar es Salaam führte die Strasse am Rand der Massai-Steppe vorbei zu den Usambara Hills. Same passierend geht es dann in Mombo in die Hügellandschaft nach Lushoto auf über 1.700 m. Die Strasse hinauf ist eine absolute Traumstrasse für Motorradfahrer, nach Passieren von Lushoto wird es dann ein Traum für Enduristen (hätte nicht gedacht, dass die TKC80-Bereifung auf Sand-Lehm so gut haften kann). Nach etwa 40 Kilometern durch hügelige Dschungelvegetation (Tarzan lässt grüßen) war das Mkuzi-Resort katholischer Missionare erreicht, wo ich campieren konnte. Eine Idylle, die fast an den Klassiker African Queen herankommt - fehlt leider nur der Fluss. Der bei den ehemaligen deutschen Kolonisatoren beliebte Kurort Lushoto sollte mal zur Hauptstadt Deutsch-Ostafrikas gemacht werden, selbst bei den britischen Kolonialherren war der Ort sehr beliebt. Heute ist hier eine katholische Mission mit Internat für die Secondary Highschool. Die Hügellandschaft ist absolut perfekt und die ganze Region zählt mindestens zu den Top 5 der schönsten Regionen Afrikas. Aufgrund eines entzündeten Risses in einem Zehgelenk, mache ich mich morgen anstatt zu Fuss mit dem Motorrad auf, die Region zu erfahren - heute reichte es aber noch aus, den Sonnenuntergang in einem der schönsten Täler Afrikas zu erleben. Nebenbei: Nach dem absolut beschissenen Support seitens Katadyn habe ich es mit Spanngurten geschafft, den Filter halbwegs funktionstüchtig zu halten. Für den Notfall ist er also wieder einsatzbereit.

Diashow - TANZANIA - Zum Indischen Ozean

 

33. Tag, Montag, 18. September 2006: TANZANIA - Durch den Regen zum Indischen Ozean (429 km)

Obwohl ich in der Hoffnung auf gute Bilder auf dem Rückweg nach Mombo früh aufgestiegen bin, war es heute leider sehr bedeckt und verregnet. Das Wetter zog sich auf dem Weg nach Dar es Salaam mit den grossen Sisal-Plantagen am Wegesrand immer wieder zu und es regnete nahezu unentwegt bis Chalize. Am späten Nachmittag kam ich dann im Silver Sand Hotel am Kundumi Beach am Indischen Ozean an. Das Klima ist das gleiche wie auf Sansibar, leider stammt der Regen genau von hier. Es zog sich schon am frühen Abend zu, aber abwarten, was der morgige Entspannungstag mit dem wärmsten Meerwasser, das ich jemals hatte, bringt.

 

34. Tag, Dienstag, 19. September 2006: TANZANIA - Erholung und Wartung am Indischen Ozean

Heute morgen musste ich leider feststellen, dass mein seitliches Zeltgestänge gebrochen war. Nach Reparatur mit Loctite-Stahlkleber brach mir das Gestänge erneut. Ein Austausch mit dem Längsgestänge ist leider nicht möglich, da VauDe auf die glorreiche Idee gekommen ist unterschiedliche Durchmesser zu verwenden. Nach Verstärkung mit einem Häring gehts ans Motorrad. Nach knapp 4.000 km bietet sich hier die erste Inspektion direkt an. Scottoiler füllen, LuFi reinigen, trockenen Matsch von den Kühlrippen kratzen, Öl nachfuellen, Feststellen, dass sich ein Lenkerendgewicht verabschiedet hat, Tankhalterung und diverse Schrauben nachziehen und Federn verwenden usw. usw. beschäftigte mich bis zum Mittag. Nach einem kurzen Gang an die Bruchbuden an der Strasse sah ich dann das Meer kommen und gehen, bis ich mich wieder dem guten Fisch am Abend widmen durfte. Bevor ich mich aber entschliesse einem Segeltörn auf einer Dau nach Sansibar zuzustimmen, verabschiede ich mich lieber von der Ostküste. Sansibar lohnt sich übrigens nicht wirklich, da das tschechische Paar mit dem Landy für vier Tage drüben war und nicht wirklich was besonderes erlebt hat. Es ist eben fast das gleiche wie hier in der Kundumi-Bucht.

Diashow - TANZANIA - Nach Malawi

 

35. Tag, Mittwoch, 20. September 2006:
TANZANIA - Von Dar es Salaam durch den Mikumi NP ins Hochland von Iringa (504 km)

Die Strecke von Dar es Salaam zum Mikumi NP ist etwas eintönig und wird nur durch das Passieren einer Gebirgskette interessant. Im Mikumi-Park selbst gab es ausser ein paar Zebras und Impalas kaum etwas zu sehen. Dank des nicht alzu sonoren Klanges meines Einzylinder-Maschinengewehrs rennen die Tiere auch schon von weitem davon. Danach bis Erreichen von Iringa geht es hinauf auf eine für die Nacht angenehm kühle Hochebene. Die Achterbahnfahrt geht sogar durch weite Täler mit Baobabs (Affenbrotbäumen).

 

 

 

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