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... mit aktuellem Bericht der Australienreise
 
  
         

 
 
 
 
 

SCHOTTLAND Trekking auf dem West Highland Way (2002)

 

Tag 1:
Nach der Fahrt zum Flughafen Hahn, flogen Nikolaj Nicklaus und ich mit der RyanAir nach Glasgow Prestwick. Im Flugzeug neben uns waren zwei weitere Studenten, die den West Highland Way gehen wollten. Wir beschlossen die ersten km zusammen zu gehen. Mit dem Bus ging’s dann sehr günstig nach Glasgow zum Busbahnhof. Dort angekommen mussten wir dann zu lange auf den Bus nach Milngavie warten, so dass wir uns entschieden, mit der Bahn zu fahren. Ausserdem mussten wir noch ein paar Dinge (vor allem Spiritus) einkaufen, so dass wir alle einmal einen kleinen Stadtbummel unternahmen. Mit einem umstieg kamen wir dann in Milngavie an (auch hier kein Spiritus), wo wir dann auch recht schnell in Fahrt kamen. In herrlichem Sonnenschein gingen wir an einem Bach entlang die ersten Kilometer der Lowlands. Nach einigen Kilometern kamen wir dann an einem kleinen Kiosk vorbei, wo wir dann erst mal einen kleinen Pint zu uns nehmen mussten.

Hier nun haben wir uns entschlossen bei Anbruch der Abenddämmerung das Nachtlager aufzuschlagen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag 2:
Am nächsten Morgen war es den zwei Wanderkollegen ziemlich kalt und ungemütlich zu Mute (kein Wunder bei dem Aldi-Kuppelzelt). Alles war klamm und kalt. Ich habe das erste Mal auf der neuen aufblasbaren Isomatte geschlafen und bin der Überzeugung, dass das die bisher sinnvollste Investition ist. Aber dann ging es wieder los in Richtung Drymen. Auf dem Weg erschreckte ich mit meinem Regenschutz ein Pferd, dann ging es hauptsächlich auf kleinen Strassen durch kleine Dörfer.

Angekommen in Drymen musste ich erst mal ein paar Postkarten und Postmarken auftreiben, um den Ansprüchen daheim gerecht zu werden. Als das erledigt war, haben wir uns auf die Suche nach Brennstoff gemacht, in der wohl letzten Einkaufsstation. Unsere 2 Kollegen hatten einen Gaskochen und fanden auf Anhieb Gaskartuschen. Aus zeitlichen Gründen jedoch fuhren sie schon mal mit dem Bus einige Kilometer vor. Nikolaj und ich mussten uns dagegen mit Käse, Malzbrot und Ginger-Kecksen eindecken, da wir unsere Trockennahrung nicht nutzen können. Mit dem Riesengewicht gingen wir los auf die ersten Anhöhen.

 

 

An dieser Wegkreuzung hatten wir nach langer Walddurchquerung den ersten Blick auf das Loch Lomond. Rechts von uns der Conic Hill. Wegen der Lammsaison ist uns ein Weg versperrt. Also weiter nach Balmaha, leider viel auf der Strasse. Auch in einer Gärtnerei gibt es immer noch keinen Spiritus. Aber wir werden weiterhin freundlich vertröstet. Das Brot mit Malz ist gar nicht mal so schlecht, nur diese ekelhaften Ginger-Keckse....hmmmbuä.

Angekommen am Ufer des Loch Lomond geht es über Anhöhen und im Wald am Ufer entlang. Das Wetter ist absolut traumhaft. Schön trocken, windig und kühl.

Auf unserem Weg am Uferweg entlang kamen wir endlich an einem kleinen Kiosk vorbei, wo wir dann auch die letzten zwei kleinen Fläschen Spiritus bekommen haben. Der Spiritus war blau eingefärbt, dementsprechend hat er leider auch das Geschirr verrußt.

 

 

 

 

 

 

Einen kleinen Abstecher auf die Höhe kann man immer machen. Nikolaj ging es nicht so gut, also habe ich die Kamera geschnappt und habe versucht ein paar Panoramabilder hinzubekommen.

Auf dem Uferweg bekamen wir dann auch die wilden Ziegen zu Gesicht, die direkt am Uferweg grasen. Unterwegs ist ziemlicher Touribetrieb.

Angekommen in einem kleinen Örtchen (Inversnaid) haben wir unsere beiden alten Bekannten wieder getroffen. Diese verdutzten Gesichter... Aber na ja – nichtsdestotrotz waren sie immer noch hinter ihrem Terminplan. Also setzten sie über auf das gegenüberliegende Ufer mit der Fähre. Danach sahen wir sie leider trotz Anstrengung nicht mehr wieder.

Am Ende des Uferweges geht es dann auch wieder hinauf. Nicht viel später finden wir dann auch das Nachtquartier etwas unterhalb des Weges im Wald.

Erster Kontakt mit Zecken...

Tag 3:
Der Morgen war geprägt durch Wanderungen an Weidelandschaften der Schafwirtschaft der Lowlands vorbei auf z.T. recht gut ausgebauten Wanderautobahnen. Hier mussten wir durch einen zu engen Tunnel kriechen, was wir durch das gefährlichere Übersteigen der Gleise umgangen haben.

An Bauernhöfen mit Kühen vorbei durch zum Teil recht matschige Wege ging es dann endlich nach oben, so dass wir auch einmal Panorama genießen durften.

Der Abstieg nach Tyndrum auf diesen Forststrassen. Hier treffen wir zum ersten Mal auf die große Reisegruppe, die uns des öfteren ab jetzt begegnen wird.

 

 

 

 

 

Die Lammsaison ist im vollen Gange.

 

Hinter Tyndrum machen wir dann mal wieder nach einem kleinen Gewaltmarsch das Nachtlager fertig. Diesmal in einer kleinen Mulde direkt neben dem Weg, ohne dass uns jedoch einer sehen konnte – Wasserfall direkt neben uns.

 

 

 

 

Tag 4:
Dieser Tag ist leider durch schlechtes Wetter gekennzeichnet. Schon morgens werden wir von der Reisegruppe quasi geweckt und verlassen den Schlafplatz im Nieselregen. Aber da konnte ich endlich meine Eigenkonstruktion des Regenschutzes austesten. Bei zu starkem Wind von vorne leider nicht so ganz brauchbar, aber ansonsten rechts angenehm. Es ging zum ersten Mal in die Highlands, allerdings in einem Tal, dessen Berge ringsum durch die niedrigen Regenwolken abgeschnitten waren. Eine Eisenbahnbrücke schlängelt sich wie gemalt durch die Berge und wir treffen das erste Mal auf Highlandcattle. Stramm geht es auf Bridge of Orchy zu.

Leider hatten wir auf dem uns als guter Aussichtspunkt angekündigten Vorhügel des Mam Carreigh zu viel Nebel. Die Schwaden zogen zwar schnell und rissen immer mal wieder Löcher, aber ein schönes Photo war leider nicht möglich zu schießen. Der steile Weg durch nassen und schlammigen Wald hat sich dennoch gelohnt.

 

 

 

 

 

Natürlich muss man von jedem Hügel auch wieder runter. Dieser Weg zum Loch Tulla jedoch war wunderschön zu gehen, vor allem bei dem schönen kühlen Wetter und der traumhaften Umgebung. Unten am Hotel gab’s mal wieder ein Wiedersehen mit der Reisegruppe. Dann ging es leider viel zu lange eine geteerte Strasse entlang in Richtung Rannoch Moor. Aber der Sch...-Weg durch das Rannoch Moor war die Hölle. Kaum Möglichkeit den Weg am Rand zu gehen. Der Weg ist gekennzeichnet durch runde faustgroße Steine, die die Füße dermaßen beanspruchten, dass wir fluchend das Nachtlager im Moor aufstellen mussten.

 

 

Tag 5:
Am nächsten Morgen bei strahlendem Sonnenschein war die Welt dann aber wieder in Ordnung – nur der Weg musste noch lange gegangen werden.

Und ab ging’s dann dem Berg hinunter zum Kingshouse Hotel, wo wir natürlich wieder auf die Reisegruppe treffen mussten. Dadurch dass wir und jedoch etwas im Weg geirrt haben, an der Hauptstrasse entlang gingen mussten, waren wir die Gesellschaft jedoch schnell wieder los. Und dann sind wir an dem berühmten West Highland Way Motiv angelangt, dem Stob Dearg.

 

 

 

 

 

Ein Blick zurück zum Rannoch Moor kann kaum verdeutlichen, was in der nächsten Stunde an Wetterkapriolen auf uns zu kam. Man sieht die Schauer förmlich auf sich zu kommen, richtet sich darauf ein und zieht langsam seine Regenklamotten an, bekommt eine kleine Dusche und so schnell wie’s kam ist es auch schon wieder passé. Dann geht es endlich den Devil’s Staircase hinauf, der einigen Touribesuch anzieht. Aber wir lassen uns nicht beirren und gehen als einzige auch ganz nach oben und bekommen den schönsten Blick, vor allem aber den vom höchsten Standpunkt des West Highland Way geboten. Ab jetzt geht es hauptsächlich bergab.

Es folgt der Abstieg nach Kinlochleven, und ab durch das Dorf direkt wieder noch oben zum Zeltplatz.

Mit diesen Bilder verabschiedet sich der Tag und führt zu einem schönen sonnigen Tag 6.

 

 

 

 

 

 

Tag 6:
Wer kommt natürlich an uns morgens zuerst vorbei – die Wandergruppe und zwar Mann für Mann aufgrund der Steigung. Keine Ruhe am Morgen... Auf dem Weg nach Fort William passieren wir zunächst kahle Hügel und genießen einfach das tolle Wetter und die Highlands. Dann müssen wir jedoch durch zum Teil dunkeln Nadelwald.

In der Talsenke befindet sich Fort William, rechts der Ben Nevis.

 

Das Panorma ist so eindruckvoll, dass wir uns entschlossen, das Nachtquartier auf dem Hügel mit dem Blick auf den höchsten Berg Großbritaniens einzurichten. Die windige Nacht dagegen hat mir den Regenschutz total verbogen.

 

 

 

 

Tag 7:
Natürlich muss man den Hügel hinunter, danach jedoch wollten wir auf den Ben Nevis, hatten aber so ekelhaftes Wetter, dass nur nach wenigen hundert Metern Höhe die Sicht komplett verschwunden war. Aufgrund des wechselhaften Wetters und des prognostizierten schöneren Wetters am nachfolgenden Tag entschlossen wir uns das Tal des Ben Nevis ein wenig zu erkunden, stießen aber leider auf eine Sackgasse.

In dieser Sackgasse beschlossen wir dann auch den Tag erneut in Ruhe zu beschließen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag 8:
Egal wie – der Ben Nevis wurde heute gemacht. Die erste Anhöhe ist schon ein wenig kraftzehrend und daher beschlossen wir, das Zelt und die überflüssigen Sachen im Campingplatz zu lassen.

Das war jedoch das letzte Bild, das wir noch schießen konnten, da sich ab nun das Wetter zunehmend verschlechterte. Zuletzt kamen wir dann fast oben an, beschlossen aber kehrt zu machen, da wir den Gipfel sowieso nicht sehen konnten und die Hände schon nahezu abgestorben waren. Eine Serpentinenrichtung war immer schön zu gehen, da man Windböen von 140 km/h wahrzunehmen hatte, die andere Richtung ging jedoch nur Schrittchen für Schrittchen. Am Ende des Tages hatten wir uns somit die erholsame Dusche redlich verdient.

Tag 9:
Und los geht’s durch Fort William zu einem Supermarkt, in dem wir uns erst mal wieder richtig eindecken konnten. Hier lassen sich dann auch die ersten Wegmarkierungen des Great Glen Ways finden. Ziemlich schnell geht es durch kleine Ortschaften hindurch auf den Kanalweg zu.

Der Weg ist ziemlich hart und somit absolut fußmordend. Heute haben wir ein wenig früher das Marschieren aufgegeben, um dem Körper eine kleine Erholung vom Berg zu geben.

Somit machten wir es uns am ersten Loch gemütlich.

Tag 10:
Im Nachhinein ist man immer schlauer... So habe ich nun ein großes Loch im Seitentaschennetz des Rucksacks. Dies ist dadurch bedingt, dass sich Ameisen an einem Snickers zu schaffen gemacht haben. Selbst auf der nächsten halben Tagestour befanden sich immer noch Ameisen am und im Rucksack. Dann ging es am Loch Lochy vorbei. Wir gönnen uns einen kleinen Abstecher durch einen Privatpark, der absolut naturbelassen war.

 

Direkt hiernach durch einen kleinen Wald auf Asphaltstrassen stießen wir auf eine Rotwildherde. Dadurch, dass es am Loch Lochy nahezu absolut windstill war, beschlossen wir den Tag dort enden zu lassen.

 

 

 

 

 

 

Tag 11:
Nun mussten wir das Loch Lochy noch zu Ende gehen, dann folgt auch schon direkt das Loch Oichy. Die meiste Zeit über ging es in diesen Birkenwäldchen entlang. In die Berge zu gehen, machte leider wegen dem Nebel in den Höhen kaum Sinn.

Am Ende des Loch Oichy dann der Rückblick.

 

 

Das sind die Berge, die noch am Vorabend zur Diskussion standen. Tja – hätte hätte...

 

 

 

 

 

Tag 12:
Dieser Tag war geprägt durch einen langen Gang am Kanalufer entlang, bis die Füße nahezu platt waren. Ab und zu kam mal ein Boot angeschippert, das war’s aber auch schon bald. Durch die nächste Ortschaft durch kamen wir an der 5-stufigen Schleuse an. Am Ende waren wir nur noch auf der Suche nach einem Zeltplatz, denn neben dem Ufer war nie die Gelegenheit. Zum Schluss gingen wir einfach die Böschung hinab und stellten das Zelt auf. An diesem Tag zählte ich 54 Zecken an meinem Körper.

Tag 13:
Aber es geht nun endlich zum eigentlichen Ziel, dem Loch Ness.

Der Anfang des Loch Ness und der erste Anstieg auf den Höhenpanoramaweg.

In der Regel verlief der Weg auf Forststrassen durch Nadelwald, ab und zu mit einer kleinen Lichtung wie hier zu sehen versehen, damit die Touris auch mal sehen können, wo sie und wie weit sie denn gekommen sind. Einen Zeltplatz zu finden ist auf diesem Höhenweg gar nicht so einfach, und so stellten wir das Zelt einfach direkt neben der Strasse auf. Am nächsten Morgen dann dieses folgende Traumwetter.

Tag 14:
Nach und nach legt sich der Nebel und quasi minütlich ändern sich die Photomotive.

Nachdem die Haare unter kaltem Wasser gewaschen wurden, geht’s wieder wunderbar weiter.

Auch solche Aussichtspunkte wollten wir aufgrund der Zeit, die uns noch zur Verfügung stand, nicht missen wollen. Was man aber kaum glauben möchte, ist, dass es ziemlich schnell hiernach angefangen hat zu regnen. Als wir dann absolut patschnass waren, machten wir in einer kleinen Naturhöhle eine Pause, bis die Klamotten wenigsten wieder halbwegs trocken waren.

Die letzte Möglichkeit, noch einen Blick auf das Loch Ness zu erhaschen. Dann geht es abseits über die Hügellandschaften in Richtung Inverness.

Der Höhenweg war gekennzeichnet durch blühende Ginsterlandschaften, leider aber auch durch die Asphaltstrasse. In einer kleinen Ortschaft angekommen, bot sich uns die Option die berühmte Urguard Castle anzuschauen. Diese Tourihochburg mit Restaurant, Shopping Mall, Kino usw. wollten wir und für 7 € ermäßigt nicht antun und sind direkt wieder zurückgegangen.

 

 

An den Dörfchen vorbei, in denen jeder sein Nessiesouvenir präsentiert, ging es dann wieder vom Loch Ness weg auf die Höhe.

 

Und wieder ging es in die Highlands hinein, auf ein traumhaftes Hochplateau, das jedoch recht windig war.

Nach dem Plateau ging es dann durch den Wald hindurch in Richtung Inverness.

 

 

 

 

 

 

Dort angekommen, machten wir uns auf dem schnellsten Weg auf, die Brücke im Zentrum der Stadt zu finden.

Dort angekommen mussten wir nun nur noch die Busstation finden. Nachdem wir ein wenig durch die Fußgängerzone gerannt sind, haben wir dann auch direkt Ticket bekommen. Bis zur Abreisezeit konnten wir die Zeit auch noch nutzen, in einem Supermarkt, den wir auf dem Hinweg gesehen haben einzukaufen. Die Zeit verflog und wir fuhren zurück nach Fort William, wo es in Strömen regnete. Diese Schauer warteten wir dann in Ruhe und im Dunklen ab, denn wir wussten ja wo wir sind und wohin wir wollten, nämlich zurück zum Zeltplatz im Ben Nevis Tal. Der Berg ruft uns nämlich am nächsten Tag nochmals.

Tag 15:
Und nun endlich hatten wir Petrus hinter uns und gingen direkt zum Gipfel.

Der wohl schönste Blick der Reise, vom Ben Nevis aus auf die Umgebung, durch die der West Highland Way führt.

Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Bus wieder zurück nach Glasgow, weiter nach Prestwick. Dort zelteten wir direkt am Strand und flogen am folgenden morgen wieder zurück zum Hahn.

 

 

 
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