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... mit aktuellem Bericht der Australienreise
 
  
         

 
 
 
 
 

SÜDAFRIKA

 

81. Tag, Sonntag, 05. November 206: SÜDAFRIKA - Vor mir und nach mir die Sintflut (505 km)

Losgefahren bin ich an meinem insgesamt zweiten Regentag mit etwas Nieselregen, der nie wirklich zur Regenschauer wurde. Durch ganz Limpopo hindurch wurde es immer besser, bis ich wieder im Norden des Blyde River ankam. Den Longtompass von Lydenburg nach Sabie nutzen heute viele Sonntagsausflügler und Motorradfahrer. Kaum hinter Sabie die letzten Kilometer nach Nelspruit zieht es sich schlagartig zu und ein Gewitter entlädt sich. Kaum drin schon komplett nass, dank entfernter Membrane bis auf die Knochen. Die letzten 25 km goß es aus so großen Kübeln, dass ich schon gar keine Tropfen mehr aufs Visier bekam sondern nur noch einen permanenten Wasserfilm drauf hatte. Mit vollen Spurrinnen und kleinen Bächen auf der Straße ist es einfacher mit 3 Promille im Auto zu fahren als mit der eingeschränkten Reaktionzeit. Mit Null Sicht und wassergefüllten Stiefeln kam ich dann im Hotel an und nach heißer Dusche sieht die Welt schon wieder besser aus. Dass hier Sonntags kein Alkohol in Bottle Stores oder Supermärkten verkauft werden darf, gehört mit Sicherheit zu den weltweit unsinnigsten Gesetzen.

82. Tag, Montag, 06. November 2006: SÜDAFRIKA - Die Wetlands... (269 km)

...machen nach der Regenschauer ihrem Namen alle Ehre. Kaum zu glauben, dass es Südafrikaner gibt, die dieses nasskalte Wetter, wie es wohl gerade in Deutschland vorkommt, mögen. Die Feuchtigkeit dringt schnell durch die Kleidung, der Wetterbericht sagt für morgen besseres Wetter voraus, so dass ich mich in Piet Retief wieder in eine Lodge begebe, um den hoffentlich letzten ekligen Tag mit dem nächsten südafrikanischen Roten und Movies ausklingen zu lassen.

 

 

 

83. Tag, Dienstag, 07. November 2006: SÜDAFRIKA - Am Rande der Drakensberge (511 km)

Ab Ladysmith kann man die Drakensberge wie eine Wand vor einem am Horizont erkennen. Ich drifte ab in Richtung Suedwesten, um morgen den wohl schoensten und anstrengendsten Pass, den Sanipass, zu erklimmen. Im Gegensatz zum Norden sind die suedlichen Drakensberge wesentlich gruener und zerkluefteter, daher auch attraktiver. Das Wetter bessert sich, es ist aber immernoch sehr kuehl, so dass ich eine Durchquerung vom Wetter, vom Erreichen via Sanipass und von den neuen Geräuschen aus dem Motorraum abhängig mache. Mittlerweile macht sich auch die Kette extrem lang, so dass sie eigentlich nochmal nachgespannt werden müßte. Eher noch muesste ein Glied heraus, und besser noch der ganze Kettensatz ausgetauscht werden. Insgesamt wird es also wirklich Zeit, die Reise zu beenden - Mal schauen, ob Lesotho bietet.

Diashow - SÜDAFRIKA - Drakensberge

 

84. Tag, Mittwoch, 08. November 2006: SÜDAFRIKA - Am Sanipass die Zähne ausgebissen (70 km)

...zwar nicht wortwörtlich, aber es hätte nicht viel gefehlt. 1x2 ist eben nicht 4x4, zumindest nicht mit dem vielen Gepäck. Der Pass, der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das Limit vieler Enduristen ist, wirkt am Anfang recht harmlos, dann kommen einige kurze aber heikle Passagen hinter der südafrikanischen Grenze. Dort auf etwa 2.900 m verlangt die Maschine nicht nur immer mehr Sprit, sondern alle 100 Höhenmeter eine Regulierung der Leerlaufdrehzahl, da sie sonst ausgeht. Das Ankicken resultiert im Schweißbad und schließlich geht nichts mehr. Nach Entfernen des Lufi bekommt das Muli wieder Sauerstoff, dafür wird es aber immer steiler. Fast auf dem Gipfel angekommen werden lose Steine immer größer, 2 Umkipper sind die Folge. Nach Aufheben, ewigem Ankicken, melden sich die Rippen wieder zurück. Einen letzten Versuch weiterzukommen beende ich mit der Erfahrung von Beinahe-Abhebern durch derbe Schläge gegen das Vorderrad, wobei sich die Maschine aufgrund des großen Heckgewichts fast senkrecht stellt. Feierabend. Runter ist sogar an manchen Stellen schwieriger als hoch, da das Vorderrad kaum greift, eher rutscht, und daher hintern gebremst werden muss. Da das mit dem rechten Fuß passiert, sollte man tunlichst nicht in rechte Schräglage kommen. Mensch und Maschine sind bei etwas mehr als 3.000 m am Ende. Lesotho ist am besten mit 4x4, Quad oder noch besser zu Fuß zu erfahren. Hier habe ich einen deutschen Guide ausmachen können, die Touren sind aber für meine verbleibenden Tage zu lange (Tom Peschen, Bettys Bay, Tel: 0721014305, fampeschen@absamail.co.za, Adresse: Cape Town, Sommerset West, Kleinmond, Links hoch, Roy Els, Pringle Bay, Bettys Bay, erste rechts, erste rechts, gelbes Haus auf rechter Seite). Und noch ein Tipp: Früh losfahren, sonst seit ihr am Pass inmitten der Adventure-Pauschalis - erstaunlich was alles als 'Abenteuer' verkauft wird.

Diashow - SÜDAFRIKA - Sanipass

 

85. Tag, Donnerstag, 09. November 2006: SÜDAFRIKA - Über die höchsten Pässe... in den Regen (405 km)

Nachdem sich ein Liter 20W50 mit den 4 alten SAE40 vermischt hat, sind auch die klopfene Geräusche im kalten Leerlauf verschwunden - wohl doch nur ein Schmierungsproblem. Am Rande der südlichen Highbergs von Lesotho ging es über Kokstad nach Maclear. Die Gravel Roads ab dort bieten alle Varianten, von oha über ups bis zu drifts und knapp an den Rand von autsch. Über den Pot River Pass führt der Weg, der immer mehr einem Wanderpfad gleicht nach Rhodes. Zuvor jedoch muss der höchste Pass Südafrikas (da der Sani im Niemandsland liegt), der Naudesnekpass, auf 2.620 m erklommen werden. Es fängt schon an zu tröpfeln und hinter der Bergkuppe offenbart sich dann Lesotho im dicksten Gewitter. Mal wieder sind es nur noch 30 km bis zum Zielort und schon fängt es dicke Tropfen an zu regnen. Auf der matschig werdenden Holperpiste, nahezu ohne Sicht, mit ggf. vollaufenden Bachläufen, habe ich es 10 km nach unten geschafft, um nicht direkt als Blitzfänger zu enden. Zelt im Regen aufbauen - eine Stunde später ist wieder alles in Ordnung und die Sonne scheint. Also alles wieder abbauen und ab nach Rhodes - und nach der heißen Badewanne ist kein Wölkchen mehr am Himmel.

Diashow - SÜDAFRIKA - Naudesnekpass

 

86. Tag, Freitag, 10. November 2006:
SÜDAFRIKA - Zurück zur Küste (385 km)

War ja wieder klar, dass auf den letzten vielleicht 30 km Schotterstraße, die ich auf dieser Tour noch vor mir habe, ein Puncher auf dem Vorderrad passiert. Also Steine suchen, Bike aufbocken und raus mit dem Schlauch. Der Schlauch ist tadellos bis auf eine aufgebrochene Scheuerstelle. Der größte Flicken dichtete leider nicht ab, also Ersatzschlauch rein, alles wieder zusammenbauen und nach 2 Stunden Mittagssonne gings weiter. So schön das Wetter in den Lowbergs nach Queenstown, so bescheiden nass, neblig und regnerisch dann in Stutterheim, wo als Ausgleichsbelohnung ein Hotel wähle.

 

87. Tag, Samstag, 11. November 2006: SÜDAFRIKA - Sunshine Coast (242 km)

Sowohl East London, das mit Nebel und Regen aufwartet, als auch die Sunshine Coast machen ihrem Namen alle Ehre. In Port Alfred angekommen sieht es dabei sehr ruhig und gemütlich aus, so dass ich mich dort schon gegen Mittag nach dem europaischen Mistwetter entspannt zum Sandstrand begebe.

Diashow - SÜDAFRIKA - Sunshine Coast

 

88. Tag, Sonntag, 12. November 2006: SÜDAFRIKA - Am Fuße der Tsitsikammaberge (315 km)

Da die Regenwolken wieder zugezogen sind, wollte ich eigentlich durch die Flucht nach Westen das gleiche wie gestern erreichen - Sonne. Durch Nebel und leichten Regen gab ich es aber an den Tsitsikammabergen auf und warte nun das schlechte Wetter am Beginn der Garden Route einfach ab.

 

89. Tag, Montag, 13. November 2006: SÜDAFRIKA - Die Gardenroute bis Plett (55 km)

Bei wunderbarem Sonnenschein konnte es also heute mit der Garden Route losgehen. Zunächst ging es über den Bloukranspass ins Tal, wo die größte Spannbetonbogenbrücke mit dem weltweit längsten Bungeejump zu sehen ist und weiter auf dem Grootriverpass zu Natures Valley. Schon in Plettenberg Bay, kurz Plett, bleibe ich an der bekanntlich schönsten Lagune der Südküste Südafrikas hängen.

 

90. Tag, Dienstag, 14. November 2006: SÜDAFRIKA - Sonne, Stand und was will man Meer

Heute mache ich einmal einen Tag Urlaub vom Urlaub und verweile weitestgehend nichtstuend, ein Buch besorgend und lesend, das Internet an einem blöden Aple NICHT-aktualisierend, die Kette aus Langeweile spannend und den Sonnenbrand weiter ausbreitend am Sandstrand der Lagune von Plettenberg Bay.

Diashow - SÜDAFRIKA - Südküste

 

91. Tag, Mittwoch, 15. November 2006: SÜDAFRIKA - Der zweite Teil der Garden Route bis Mossel Bay (135 km)

Wer nur nach Südafrika kommt, um sich ein Motorrad für die Garden Route auszuleihen, wird von der ersten Hälfte von Kapstadt aus gesehen enttäuscht sein. Weitestgehend schon als Autobahn ausgebaut, wird auch heute noch fleissig weitergebaut, so dass bald das ganze Stück von Mossel Bay bis Storms River zur unattraktiven Schnellstrasse wird. Ansonsten bleibe ich bei attraktivem, nicht alzu warmen wetter am Strand hängen.

92. Tag, Donnerstag, 16. November 2006: SÜDAFRIKA - Zum südlichsten Punkt Afrikas... (274 km)

... dem Cape Agulhas führte heute der Weg. Die Wellen am Punkt, an dem sich indischer und atlantischer Ozean treffen, sind fantastisch. Ich bleibe einen Ort vorher an einer Sanbucht hängen, wo das Wasser aber selbst nur für die Füsse zu kalt ist.

 

93. Tag, Freitag, 17. November 2006: SÜDAFRIKA - Another Day in Struitsbaai

Da sich Magen- und Darmprobleme am Abend beginnend und durch die ganze Nacht hindurchziehend im wahrsten Sinne des Wortes entluden, blieb ich gerädert noch einen Tag am Südkap. Da hier ein Ärztepaar aus Belgien ist, werde ich auch mit gescheiten Antibiotika versorgt. Sollte also morgen wieder OK sein oder ein beschissener Virus. Mal sehen.

Diashow - SÜDAFRIKA - Cape Agulhas

 

94. Tag, Samstag, 18. November 2006: SÜDAFRIKA - Ankunft in Cape Town (266 km)

Dank Erin vom sehr schönen Cape Agulhas Backpackers bin ich in Cape Town im erneut schönen Ashanti Travellers untergekommen. Die Fahrt vom südlichsten Kap nach Westen verlief aufgrund eines Tipps an der Küstenstrasse Route 44 entlang, die ab Bettysbaai wirklich klasse wird und eine super Fernsicht auf das Cape of Good Hope bietet. Cape Town ist dann ein Wirrwar an strassen und mit etwas Geduld und Fragerei findet man im richtigen Stadtteil auch die richtige Strasse.

95. Tag, Sonntag, 19. November 2006:
SÜDAFRIKA - Table Mountain und
Wiedersehen alter Bekannter

Um mir einen Überblick über den Grossraum rund um Cape Town zu verschaffen, musste ich heute natürlich auf den berühmten Tafelberg. Von Gardens zur Cable Way Station ist es schon recht steil, so dass ich mich dort entschied, nicht den noch steileren weg nach oben, sondern direkt die Cable Way zum Gipfelplateau zu nehmen. Ein Blick auf die in der Mittagssonne oben Ankommenden sagt, das war die richtige Entscheidung. Oben angekommen kann man stundenlang auf dem Table Mountain herumwandern. Dort traf ich auf eine bekannte junge Lehrerin aus Köln, die ich schon in Swakopmund getroffen habe. Wieder zurück im Ashanti treff ich dann auf tom, den ich in Windhoek getroffen habe. Schon gestern als ich sein Fahrrad (Bettsy) gesehen habe, habe ich an der Rezeption gefragt, wem das Rad sei. Dort sagte man mir, dass es einem Deutschen gehöre - dem gehört aber ein anderes Rad. So klären sich Missverständnisse auf. Beim Selbstgefangenen-Hummer-Essen wird klar, dass er wie geplant bis Mitte Januar in Cape Town bleibt, um dann ein halbes Jahr Urlaub in London, Europa und den USA zu machen, um danach erholt weiterzureisen. Die Welt ist klein.

Diashow - SÜDAFRIKA - Kapstadt

 

96. Tag, Montag, 20. November 2006: SÜDAFRIKA - Cape Town City-Sightseeing

Auf der Suche nach einer Parkmöglichkeit in einer Garage wurde ich zwar heute diesbezüglich ernüchtert, dafür habe ich einen perfekten Yamaha-Händler mit hervorragender werkstatt gefunden, die mir sämtliche Probleme mit der Maschine abnehmen können. Bei 17 Euro die Stunde kommen einem zuerst die Freudentränen und danach Überlegungen wie vorsorgliche Motoröffnung auf. Einen Sattler und einen Fellhändler habe ich für einen neuen gescheiten Sitz ebenfalls gefunden. Ansonsten ist die Stadt durchaus übersichtlich, zu Fuss locker begehbar - also kleiner als man denkt, zwar recht attraktiv, Cape Town wirkt auf mich aber nicht derart attraktiv, wie es so oft beschrieben wird.

 

97. Tag, Dienstag, 21. November 2006: SÜDAFRIKA - Erholungstag in Cape Town

Leider sind auch heute meine Adressen in Cape Town bezüglich der Parkmöglichkeiten kein Glücksgriff. Es wird immer wieder auf den morgigen Tag verwiesen oder abgewiesen. Insgesamt verbleiben noch 4 Optionen. Ansonsten bleibt mir heute nur noch abzuwarten und so gestaltet sich der Tag doch recht relaxed.

 

98. Tag, Mittwoch, 22. November 2006: SÜDAFRIKA - Letzte Möglichkeiten die Abreise zu organisieren...

... habe ich schon direkt morgens abgeklappert. Im letzten Notfall kann ich das Motorrad beim Yamaha-Händler abstellen, der es dann ggf. nach einiger Zeit versuchen will, in einer Garage unterzubringen - also gar nicht so übel. Zurück in der deutsch-evangelischen Kirche schreckt man mich zunächst mit der Botschaft, dass kein Garagenplatz frei sei. Dafür kann ich es aber gesichert für die erste Zeit im Freien stehen lassen, bis ein Platz frei wird. Am frühen Nachmittag erreiche ich dann aber den Küster, der mir eine Ecke in der Garage zeigt, für die ich mich direkt entscheide. Bleiben also noch ein paar Stunden, das Motorrad zu bepacken, dort hinzubringen und parkfähig zu gestalten. Fix und fertig, aber sehr zufrieden gestaltet sich der letzte Abend im Ashanti.

 

99. Tag, Donnerstag, 23. November 2006: SÜDAFRIKA - Flug zurück nach Deutschland

Schon um 5 Uhr morgens geht das Taxi zum Flughafen, viel Zeit also den Tag über dem üblichen Zeitvertreib im Flieger zu frönen. Das einzig besondere ist, dass die LTU und die Lufthansa es nicht geschafft haben, mein Gepäck innerhalb einer guten Stunde in München umzuladen. Das hat Dank der Lufthansa den positiven Nebeneffekt, dass ich kein Gepäck schleppen muss und auch kein Taxi brauche, da es angeblich morgen früh schon an die Haustür geliefert wird.

 

100. Tag, Freitag, 24. November 2006: DEUTSCHLAND - Ankunft nach Mitternacht...

... und warten auf das Gepäck, das auch tatsächlich bis zum Abend per Courier eintrifft.

 

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