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... mit aktuellem Bericht der Australienreise
 
  
         

 
 
 
 
 

Trekking La Palma

 

Tag 1, Dienstag, 22. Februar 2005:

La Palma – schönste Wanderinsel der Kanaren zur besten Reisezeit des Jahres. So heißt es zumindest im statistischen Sinne. Glück habe ich zumindest schon an diesem Morgen gehabt. Der Flug sollte um 7:20 Uhr von Frankfurt Flughafen starten (Nur Dienstags möglich, ansonsten 6:20 Uhr), jedoch habe ich die Anreise etwas zeitkritisch geplant. Um 4 Uhr in der Nacht das Taxi in den Schnee gerufen, kam ich zumindest rechtzeitig am Hbf KL an und konnte mich relaxed in die Bahn setzen, mir fiel jedoch erst um 6:15 Uhr im ICE von Mannheim nach Frankfurt Fernbahnhof auf, dass der Zug erst um 6:38 Uhr ankommt. Dann muss ich noch zum Terminal, mein Online-ticket kaufen, zum Check-In nebst Rucksackkontrolle, und dann noch zum Schalter. Knapp knapp also. Zum Schalter zwecks Ticket Abholens standen schon 2 Rentner gefrustet vor unbesetztem Schalter und ließen mich bereitwillig vor, da sie ihren Flug bereits verpasst hatten. 6:50 Uhr – das heißt der Flug geht in einer halben Stunde... die Tickets geschnappt, durch den Zoll am Schalter wollten sie dann meine Stöcke nicht lose an der Seite, also schnell noch den Sack drüber, aber offen lassen, damit das Zoll-Schildchen zu sehen ist , dann ging’s nach Bitten und Hoffen im Laufschtritt zur Passkontrolle und zum Schalter, wo ich um 7:15 Uhr auch ankam. Wäre knapp gewesen, wenn ich dort nicht gesagt bekommen hätte, dass aufgrund technischer Probleme der Start um 20 Minuten verschoben wäre. Also erst mal den Schweiß trocknen lassen und schon war ich mittags bei 20 °C per Condor-Flug auf La Palma.

 

Dort konnte ich auf der Terminaltoilette den Wassersack ausreichend füllen und mich mit vollem Gepäck um den Flughafen herum auf die erste Anhöhe begeben. Kaum Verkehr – also: Jederzeit wieder.

 

Leider kann man auf dem Bild das Flugzeug nicht mehr erkennen, aber es war zumindest beim Entstehen des Bildes am Himmel. Also geht es los in das erste Dörfchen auf der Suche nach dem erstbesten Camino, der mich auf Höhe zum Rundweg um die Insel in Richtung Südspitze führen sollte.

 

 

 

Nach sehr sehr steilem Aufstieg kam ich dann einige Stunden später am Wegkreuz an und machte mich erst mal daran, den Milch- und Wasservorrat deutlich zu dezimieren, um den Hüftknochen weiter zu entlasten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf einer sehr gut ausgebauten Straße bzw. Schotterpisten konnte man gemütlich nahezu eben vorankommen. Die Vegetation änderte sich kaum, aber es war recht warm und trocken. Kein Wasser weit und breit - lediglich Wasserleitungen, die aber nirgendwo an einem Wasserhahn mündeten. Also weiter Wasser aus dem Vorrat trinken. Selbst an Bachläufen kein Wasser ...

 

 

 

 

 

So ging ich bis in den Abend hinein, konnte immer noch kein Wasser finden, der Vorrat war nahezu weg, dafür habe ich am Wegesrand aber eine schöne strohige Liegefläche zur Übernachtung ausgenutzt.

 

 

 

Tag 2, Mittwoch, 23. Februar 2005:

Tja – ab diesem Morgen beim Aufwachen etwa gegen 6:30 Uhr fing es an zu regnen. Es einmal tröpfelte es ein bisschen, so dass ich mich ohne großen Aufwand weiter auf den Weg zur Südspitze machen konnte. Der Regen konnte aber nicht den Durst vertrösten, denn der Vorrat war seit diesem Morgen verzehrt. Also bleibt mir nichts anderes als zu hoffen und weiter zu gehen. In Anbetracht meiner Erfahrungen mit Regen auf den Kanaren hatte ich eigentlich damit gerechnet, dass es sich nur um ein Intermezzo handeln könne. Dem wurde ich aber leider nicht Gewahr und es zog sich immer weiter zu.

 

 

 

Auf dieser Anhöhe, nachdem ich auf dem Weg hinauf zu den Volcanes war, konnte ich wenigstens einen Baum ausmachen, an dessen Stamm es halbwegs beständig tröpfelte. So konnte ich den doch recht starken Regen wenigstens dazu nutzen, den ersten Wasserbedarf zu decken. Unerwartet begegnete ich dann zwei absolut nassen Touristen, die ihrerseits nicht damit gerechnet hätten, dass auf diese Anhöhe noch jemand hinauf will. Im Nachhinein sicherlich mehr als verständlich.

 

 

 

Natürlich gibt es von nun an kein Bild mehr. Ich ging weiter hinauf. Mit jedem Schritt wurde der Regen heftiger, kam immer mehr von der Seite und der Sturm nahm immer weiter zu. Sichtweite viel von 50 m auf 10 m, bis ich dann nur noch beschränkt vor meine eigenen Füße blicken konnte. Die Temperatur fiel, die Finger wurden weiß, der linke Schuh wurde langsam aber sicher immer voller, so dass ich mich in einem kleinen Wäldchen – sofern ich das habe sehen können – dafür entschied, das Zelt aufzustellen und abzuwarten.

 

Tag 3, Donnerstag, 24. Februar 2005:

Im Zelt musste ich den ganzen Nachmittag, Abend, Nacht, Morgen, Mittag, Nachmittag, Abend und die Nacht ausharren. War aber gar nicht so verkehrt. Endlich mal richtig ausschlafen hat auch was für sich. Einige Tage später habe ich von einer 4-köpfigen Truppe erfahren, dass kein Flugzeug hat landen können an diesem Tag. Selbst auf Teneriffa nicht. Also: letzter Ausweg: 5-Sterne Hotel auf Gran Canaria.

Tag 4, Freitag, 25. Februar 2005:

Nachdem der Wind endlich abgeklungen ist und die Sonne sich etwas durch den Nebel durchkämpfen konnte, war ich endlich wieder frei und lief noch mal zur Aussichtstafel zurück, um einerseits die nassen Stiefel halbwegs auf Temperatur zu bringen und die Aussicht noch einfangen zu können.

 

 

 

Und es hat sich gelohnt...

 

 

 

 

 

 

 

 

Endlich sah ich auch, was ich nicht habe sehen können.

 

 

 

 

 

 

 

Ein wunderbarer Morgen, und das Beste daran: Es kommt kein Touri für die nächsten Stunden, da ich der einzige auf der Rute der Volcanes bin.

 

 

 

 

 

 

 

Wunderschöne Gegend, man läuft durch die Kraterlandschaften und sieht die Spuren der Entstehung der Insel.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein blauer Himmel, ein kühles Lüftchen, Fernsicht – was will man mehr.

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf der ersten wirklichen Hochebene kann man dann nahezu alle kanarischen Inseln erkennen.

 

 

 

 

 

 

 

Und auch den Teide auf Teneriffa, den höchsten Berg der Kanaren.

Auf der anderen Seite dann die kleine Insel El Hierro.

 

 

 

 

 

 

 

 

Aber auch der Westen der Insel mit seinen zahlreichen Bananenplantagen (i.d.R. unter Plastikplanen) und Dörfchen.

 

 

 

 

 

 

Und die durch die letzte Nacht schneebedeckten Berge, die mir nach Möglichkeit eigentlich Wasser spenden sollten. Wasser – das habe ich ja durch den langen und starken Regenguss reichlich genießen können, sowie alle Vorräte auffüllen können.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aktivität oder Hochzug tieferer Nebelschichten? Auf jeden Fall aber steiler Abgrund.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Strasse weiter in Richtung der Caldera kann man auch querfeldein durch Lavafelder gehen.

 

 

 

Endlich am Centro des Visicantes angekommen, war es leider zu. Daher keine Berechtigung zum Campen in der Caldera – Macht nichts: also schwarz campen, wie immer. Oben kurz vor dem Wegeingang zur ‚schwierigsten’ Passage in der Caldera hielt man mich jedoch von weiteren Aktivitäten ab und beförderte mich schnurstracks wieder zurück zum Centro. Dort angekommen, musste ich erkennen, dass es aufgrund der starken Regenfälle am Vortag absolut unmöglich (weil Militär) war irgendwohin zu kommen im Bereich der Caldera. Also ab auf den steilsten Pass im Bereich – dort jedoch entschied ich mich, erst einmal die Nacht zu verbringen.

 

Tag 5, Samstag, 26. Februar 2005:

Und schon wieder – es zieht sich zu, und es regnet und regnet und hört nicht auf. Der Platz an dem ich mein Zelt im ‚Sichtschutz’ habe aufstellen können war wohl mit einer Planierraupe entstanden. Im unteren Bereich bildete sich nämlich langsam eine Pfütze, die stetig zum See mutierte und das Zelt respektive mich darin bedrohte. Ging aber noch mal gut.

 

 

 

 

Tag 6, Sonntag, 27. Februar 2005:

Am Morgen ging’s wieder zurück zum Centro, damit ich wenigstens das Wetter mitbekommen konnte. Also: Wolken in der Höhe werden bleiben, Regen ggf. ja, Aussichten wechselhaft. Brachte mich also auch nicht viel weiter. Irgendwo habe ich gelesen, dass es auf La Palma immer einen Ort mit Sonnenschein gibt. Also: Wenn ich schon kein Glück auf der Ostseite bzw. in der Caldera habe – probiere ich es eben auf der anderen Seite. Der Aufstieg über den Pass verläuft in den Wolken und dauert zu lange. Das Warten auf den Bus habe ich nach einer Stunde auch aufgeben und bin mit dem Taxi nach Santa Cruz. Von da ab mit dem Bus in den Lorbeerwald. Und: Wetter war traumhaft.

 

Um Windschatten der Hütte ließ es sich aushalten.

 

Tag 7, Montag, 28. Februar 2005:

Und da kommt an diesem Morgen doch glatt ein Defender mit einem kanarischen Arbeitstrupp an, die mich dort aus dem Halbschlaf und in Windeseile in Vollmontur freiwillig indirekt aus dem Zelt bekamen. Denen war das aber, wie ich dann an verwunderten Blicken feststellen durfte, scheißegal, was ich da trieb, solange wohl nichts beschädigt war.

 

 

 

Also ging’s los: Ohne Wassersorgen wie auf Madeira an den Wasserversorgungsleitungen in Richtung der Wahnsinnstour: Die 13 Tunnel.

 

 

 

 

 

 

 

 

Und dann der erste Eingang. Wesentlich kleinere Durchgänge und schmaler als auf Madeira.

 

 

 

 

 

 

 

 

Und dunkler - aber die neue Stirnlampe machte sich bezahlt.

 

 

 

 

 

 

 

Tag 8, Dienstag, 01. März 2005:

Heimreisetag. Öffentliche Verkehrsmittel auf Madeira. Ein echtes Erlebnis, wenn sie denn dann endlich mal kommen... so kanpp kam ich noch nie am Flughafen an. 15 Minuten später saß ich dann im Flieger, wobei es mir bis heute ein Rätsel bleibt, wie die zeitgleich mein Gepäck an Bord bekamen.

 

 

 
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