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... mit aktuellem Bericht der Australienreise
 
  
         

 
 
 
 
 

Vietnam Motorradrundreise

 

1. Tag, Samstag, 19. April 2008: DEUTSCHLAND - Stade, Hamburg, Frankfurt - Saigon

Früh morgens schon gehts mit der Bahn und dem ICE in Richtung Frankfurt Flughafen, wo die 777 von Vietnam Airlines schon auf den Direkt-Non-Stop-Flug wartet. Zum Glück kamen die beiden Personen, die die beiden Plätze neben mir gebucht hatten, nicht, so dass ein Liegen a la Business-Class auf 3 Sitzen möglich war. Gefühlt wie Mitten in der Nacht wurde nach 12 Stunden die Landung eingeleitet.

Hier die Route von Süd nach Nord:

2. Tag, Sonntag, 20. April 2008: VIETNAM - Saigon

Wie geplant ist nichts geplant. Einfach ins Land fallen und treiben lassen bleibt die Devise. Kurz vor dem Schlafen-Legen lese ich mir im Reise-Know-How Vietnam das Kapitel zu Saigon durch und entscheide mich, irgendwie zu dem beschrieben Traveller-Szenetreff im Stadtzentrum zu gelangen. Der Flieger landet und die Finger sind schon ab der Ausstiegskante nass. Die Stirn sagt mir, es ist schwül-heiß. Die Klamotten in den Rucksack, einen Stadtplan an der Info geschnappt, gehts zum ATM Geld besorgen, den Schwätzern nicht glauben - es fährt bestimmt irgendwo ein Bus. Den finde ich dann mit nassem Rücken auch und mache erstmal die Scheine beim Getränkeladen klein, die ebenfalls auf Touriabzocke stehen. Naja - erstmal akklimatisieren und trinken. Mich spricht eine Vietnamesin - Dien - an, die sich wenig später halbverheult als Amerikanerin herausstellt, die in Ihrem Family-Clinch one-way Vietnam gebucht hat und überflüssigerweise ihren Bargeld- und Kreditkartenbestand in einem Taxi verloren hat. Ich beruhige sie erstmal und nehme sie im Bus mit ins Stadtzentrum - eigentlich wollte ja ICH auf Probleme stoßen... Dummerweise ist Sonntag, die Banken wie die Western Union also auch. Also helfe ich ihr aus und besorge erstmal zwei Einzelzimmer. Da Madame Cuc drei Hotels besitzt, kann sie in einem mich und in einem anderen Dien unterbringen. Bei einem Halb-Tagesgang durch Saigon bei heißen Temperaturen, habe ich in Dien sogar eine gute Dolmetscherin gefunden, die auch die Touripreise locker halbieren kann. Durch ein paar Parks gehts auf den verkehrsunsicheren aber erlebnisreichen, von Rollern überfüllten Straßen wieder zurück in AirCon-Zimmer und Madame Cuc hat sogar eine ähnliche Adresse wie die der Western Union parat. Über ihre Kontakte buche ich dann auch die nächste Tour für 4 Tage ins Mekong Delta - bereits ab morgen früh.

Diashow - VIETNAM - Saigon

 

3. Tag, Montag, 21. April 2008: VIETNAM - Mekong Delta - Tag 1 - Saigon River und nordöstliches Mekongdelta

Der erste Tag beginnt recht früh, wenn man bedenkt, dass die Nightclubs denen in anderen Großstädten ins nichts nachstehen, ausser dass man der einzige mit hellen Haaren ist und meistens einen Kopf größer als die anderen. Football bei 120 dB Discomusik zu schauen sollte vielleicht auch in Deutschland eine Chance bekommen. Bei gefühltem Aufstehen um 1 Uhr nachts bleibt nur wenig Zeit und weiter gehts mit dem Boot entlang des Saigon River ins Mekong Delta. Via verschieden großen Booten geht es z.T. auf Abwegen in den Dschungel und auf diverse Inselchen. Insgesamt lässt sich die Temperatur und die Feuchtigkeit ertragen. Abends werden wir durch einen sogenannten homestay bei Locals auf der An Bihn Insel untergebracht, einer sehr netten Familie, die bestens kocht und eine sehr empfehlenswerte Atmosphäre bietet.

 

Diashow - VIETNAM - Mekong Delta Tag 1

 

4. Tag, Dienstag, 22. April 2008: VIETNAM - Mekong Delta - Tag 2 - Schwimmender Markt im Zentrum des Mekong Deltas

Von Vinh Long aus fuhren wir direkt zum schwimmenden Markt von Cai Be, wo in der Hauptsache tropische Früchte aus der Umgegend verkauft werden. Wir können eine kleine Hinterhoffabrik besichtigen, in der vom Reiskorn an am Ende kandierter Puffreis abgepackt wird. Über kleine Kanäle und kleine Ruderboote gelangen wir wieder zurück auf den Mekong. Nach einer kleinen Fahrradtour steht eine lange aber dennoch bequeme und interessante Bootsfahrt über Cho Moi nach Can Tho an. In der Dämmerung erreichen wir den kleinen Ort Can Tho, und die feucht-heißen Temperaturen sind an und für sich normal geworden. Mittlerweile empfindet man 24 Grad schon als kühl.

Diashow - VIETNAM - Mekong Delta Tag 2

 

5. Tag, Mittwoch, 23. April 2008: VIETNAM - Mekong Delta - Tag 3 - Der größte Floating Market in Vietnam

befindet sich in Cai Re. Von Can Tho auch relativ schnell zu erreichen. Der Markt ist wesentlich größer als der vom Vortag und auch am Ufer ist das geschäftige Treiben beinahe unüberschaubar. Eine alte aber dennoch immernoch im Gebrauch befindliche Reisschälmaschine wurde besichtigt und verdeutlicht, dass die Reste der Reiskornhülle beim Poliervorgang dazu verwendet werden, um mit der Schweinemast schnellere und bessere Ergebnisse zu produzieren. Was dem Menschen nicht nützen soll, hilft wenigsten den Schweinen - zumindest 6 Monate lang. Die Reisfelder werden nach und nach von Großkonzernen aufgekauft, da das Splitten der vorangegangen Generationen auf mehrere Söhne zu Niedrigstertägen führt, mit denen ein Farmer seine Familie nicht mehr ernähren kann. Unser Guide ist ebenso vom Farmbetrieb "erlöst" worden. Warum sich Schlange bei uns nicht in den Küchen durchsetzen kann, ist mir nach dem Mittagessen auch klar, da das Fleisch ziemlich geschmacksneutral ist. Ähnlich schlechtem Geschnetzeltem ohne Gewürz. Am Nachmittag geht es dann zur Grenze zu Kambodscha. Somit sind die meisten Regionen des lower and upper Mekong absolviert.

Diashow - VIETNAM - Mekong Delta Tag 3

 

6. Tag, Donnerstag, 24. April 2008: VIETNAM - Mekong Delta - Tag 4 - Floating Village von Chau Doc

Zunächst besichtigen wir nach der kurzen Besteigung des Sam Mountain eine Pagode und haben einen guten Blick hinüber nach Kambodscha. Zurück in Chau Doc besichtigen wir auf Ruderbooten die schwimmenden Dörfer und die Fischfarmen, die sie betreiben. Schließlich geht es auf einem bequemen Boot zurück auf dem upper Mekong nach Sa Dec und mit dem Bus bis spät abends zurück nach Saigon.

Diashow - VIETNAM - Mekong Delta Tag 4

 

7. Tag, Freitag, 25. April 2008: VIETNAM - Saigon Kriegsmuseum

Der Reise-Know-How hat Schwächen. Die interessante Motorradtour, die angeblich von Sinh Balo in Saigon angeboten werden, führt Sinh leider nicht mehr durch, da es Probleme mit den Behörden gab und jeder Tourteilnehmer nicht nur den deutschen und den internationalen Führerschein braucht, sondern einen vietnamesischen. Dass man den wahrscheinlich für eine handvoll Dollar als fake bekommt macht die Sache nur sinnloser. Wie auch immer - Motorradtripps ins zentrale Hochland werden nicht mehr angeboten. Ich entscheide mich also das Wochenende hier in Saigon zu verbringen, vorrangig bei Nacht, da die Haut ab und zu Probleme macht und der Darm nicht so recht weiss, was er da verarbeiten darf. Neben dem Organisatorischen habe ich heute das kleine und beschauliche aber dennoch sehr interessante Historic War Museum Saigons besucht mit Bildern, Nachbauten von Folterkammern und allerlei Kriegsgerät vom Bulldozer bis zum Jet. Ist doch erstaunlich wie klein die Geräte konstruiert waren. Am nachmittag mache ich noch einen Abstecher zum größten Markt Saigons, dem Benh Tanh Markt. Der Abend verlief sehr entspannt, weil es den ganzen Tag über bis in die Nachtstunden zu heiß war. Mit dem Roller durch die Stadt zu fahren war da die beste Alternative.

Diashow - VIETNAM - Saigon Kriegsmuseum

 

8. Tag, Samstag, 26. April 2008: VIETNAM - Museen in Saigon

Zunächst besuche ich heute den Unabhängigkeitspalast, der bereits von den Franzosen errichtet wurde und nach Bombardierung umgebaut wurde und dem Parlament Vietnams gedient hat. Nach der ersten Regenschauer ist es unheimlich schwül geworden und ich stattete dem historischen Museum nur noch einen kurzen Besuch ab. Mit einer Gruppe Locals, die ich kennenlernen durfte, habe ich für morgen die Reise zu den Vietcong-Tunneln nördlich von Saigon vorgenommen. Jedoch nicht wie üblich Cu Chi, sondern die Benh Dinh Tunnel, die noch originalgetreuer und nicht touristisch erweitert sind. Da die regulären Tourbusse in der Regel zu einem Tempel 100km nördlich fahren und nur einen kurzen Stop an den "touristischen" Tunneln machen, fahren wir wohl zu viert morgen im klimatisierten Taxi dorthin. Weitaus erträglicher bei der Hitze und wohl wesentlich interessanter. Da der 01. Mai auch hier Tag der Arbeit und somit Feiertag ist, machen dummerweise die wohlhabenderen Vietnamesen ebenfalls über die nächsten Tage Kurzurlaub. Die Organisation von Verkehrsverbindungen und Hotels ist inzwischen schon sehr sehr schwierig geworden.

 

9. Tag, Sonntag, 27. April 2008: VIETNAM - Die Tunnel der Vietcong bei Cu Chi

Die eigentlich interessanten Tunnel, da sie noch original erhalten sind, sind selbst für mich nicht begehbar. Das macht eindrucksvoll die originale Einstiegsluke klar, die gerade mal 20 auf 30 cm misst. Ansonsten ist das Gelände recht touristisch und auch der Baumbewuchs sowie die Hütten-ähnlichen Dächer über den ausgeschachteten Räumlichkeiten sprechen nicht gerade für ein autentisches Kriegsszenario. Dafür jedoch eine Schießanlage, die den Vorteil bietet, dass man auch "Orginalgeräusche" aus AK47 und Maschinengewehr hören kann. Auch wenn man arg ins Schwitzen kommt, ist das Durchgehen der Tunnel recht interessant, wenn man bedenkt, dass sich damals Menschen über einen Tag lang auf den Weg von 10 km Tunnel gemacht haben. Auch die primitiven aber sehr schmerzhaften Falltüren sind beeindruckend. Ein Ort, den man gerade in dem Kima nach einer Regenschauer mal besucht haben sollte.

Diashow - VIETNAM - Cu Chi Tunnels

 

10. Tag, Montag, 28. April 2008: VIETNAM - Zugfahrt von Saigon nach Nha Trang

Die erste Teilstrecke nach Hanoi absolviere ich auf der noch von den Fronzosen errichteten Eisenbahnlinie. Der Zug und die Liegewagen können nicht viel neueren Datums sein, aber immerhin sind es 4er Liegewagenabteile. Kurz ausserhalb Saigons regnet es auch schon wieder und 2 Stunden weiter wird die Landschaft sehr flach und karg. Insgesamt errinnert die Landschaft manchmal sogar an Steppe, wenn nicht ab und zu einmal ein paar grüne Bäume gehäuft stehen würden. Nach 7 Stunden Bahnfahrt und 448 km Strecke checke ich im Phu Quy ein und habe richtige Darmprobleme. Die komplette Entleerung macht die Planung der nächsten Tage und Ziele noch schwieriger. Aber das war eh nur eine Frage der Zeit.

 

11. Tag, Dienstag, 29. April 2008: VIETNAM - Ruhiger Tag in Nha Trang

Die Lage stabilisiert sich - es gibt auch nichts mehr, was instabil werden könnte. Am Morgen organisiere ich mir daher in optimistischer Voraussicht eine Bootstour für den nächsten Tag auf die vorgelagerten Inseln. Da sich hier über das verlängerte Wochenende die Preise sowohl für Hotelzimmer als auch Touren verdoppeln, entscheide ich mich am Donnerstag abzureisen, den Touritrek zu verlassen und das wahre Vietnam kennenzulernen. Über Mr. Vu Adventures buche ich eine Viertages-Motorradtour durch das zentrale Hochland, darf dabei diesmal sogar selbst fahren und habe einen Guide auf einem separaten Motorrad. Am Nachmittag besichtige ich die Cham-Türme von Po Nagar und einen großen Buddha-Tempel. Den Besuch des Marktes breche ich besser ab, als ich in die Nähe von getrockneten Schlangen und Fischen komme.

 

Diashow - VIETNAM - Nha Trang

 

12. Tag, Mittwoch, 30. April 2008: VIETNAM - Nha Trang

Die Bootstour musste ich leider absagen, da der Darm immernoch einen Strich durch die Rechnung macht. Der Fokus liegt auf der Motorradtour, daher wird der heutige Tag zum Ruhetag. Am späten Nachmittag wage ich mich an den Strand vor, der nur so von Vietnamesen auf Urlaub überquillt.

 

13. Tag, Donnerstag, 01. Mai 2008: VIETNAM - Motorradtour durch das zentrale Hochland - Tag 1 - Von Nha Trang in die Central Highlands

Es ist zwar nur eine alte 100er Honda, aber auf den Straßen durchaus ein adäquates und schnelles Fortbewegungsmittel. Sie hat auch nur 4 Gänge - macht aber trotzdem Spass sich wie die Vietnamesen selbst fortzubewegen. Von Nha Trang fahren mein Guide und ich an und für sich auf direktem Wege ca. 150 km in die Berge. Das, was man sich unter Vietnam vorstellt, rollt dann auch an einem vorbei. Am Eagle Pass sieht man Eukolyptushaine, da sonst keine Bäume auf dem Agent Orange verseuchten Boden wachsen, sondern lediglich einige Gräser. Durch die Dschungelgebiete, in denen sich die damals Vietcong und Rebellen verschanzten über Gebiete, die z.T. plattgebuldozert oder mit B52 Bombern eingeebnet wurden geht es an Reisfeldern vorbei, die seit eh und je so bewirtschaftet werden. Sobald man sich dann auch noch einem Traktor nähert, kann man sich schon vorstellen, dass der ein oder andere Veteran bei der Rückkehr einen Flashback bekommt, da der Sound schon manches Mal an Helikoptermotoren erinnern kann. Durch eine kleine Regenschauer kommen wir in den Bergen an - am zweitgrößten See Vietnams, dem Lak See. So ein kleiner Roller kann ganz schön schaffen - ein warmer Pool umrandet von hohen Berggipfeln und ein schönes Abendessen mit hiesigem Fisch entlohnt - und das tropische Unwetter kommt auch noch wie bestellt.

Diashow - VIETNAM - Central Highlands Tag 1


14. Tag, Freitag, 02. Mai 2008: VIETNAM -
Motorradtour durch das zentrale
Hochland - Tag 2 -
Zu den Dray-Sap Wasserfällen

Es regnet zwar nicht die ganze Nacht, aber am Morgen schüttet es noch immer wie aus Eimern. Wir präparieren uns zwar für eine Regenfahrt, die Tour heute jedoch ist mit rund 100 km ziemlich kurz. Daher warten wir ab und die Mittagssonne schafft es tatsächlich einen Weg zu bahnen. Wir besuchen ein matriachaliches Minoritätendorf und fahren dann auf dem Hochlandplateau nach Buon Ma Tuot. Von dort aus machen wir einen Abstecher zu den Dray-Sap Wasserfällen, die in den nächsten Jahren leider der Energiegewinnung geopfert werden. Am Fluss lassen wir auch schon den Abend früher als gedacht beginnen.

 

Diashow - VIETNAM - Central Highlands Tag 2


15. Tag, Samstag, 03. Ma 2008: VIETNAM - Motorradtour durch das zentrale Hochland - Tag 3 - Highlands nach Kon Tum

Auf insgesamt 250 km Strecke bietet sich erst einmal das Einheitsbild der Straßen Vietnams. Jede Straßenseite ist links und rechts mit Baracken zugebaut und jeder geht seinem kleinen Geschäft nach. Erst auf weiten Strecken ausserhalb Ortschaften löst sich das ganze Bild etwas auf und man bekommt so manches Mal einen fantastischen Blick auf die Hänge und Täler, die in dieser Höhe mit Kaffee- oder Pfefferbäumen bedeckt sind, wenn nicht gerade der Staat Kautschukbäume anpflanzt und bewirtschaftet. In Kontum nach einer kurzen Regenschauer angekommen, besuchen wir die vom Krieg unversehrte Holzbasilika der französichen Missionare und besuchen heimische Dörfer mit ihren alten Pfahlbauten und bautypischen Gemeindehäusern.

Diashow - VIETNAM - Central Highlands Tag 3

 

16. Tag, Sonntag, 04. Mai 2008: VIETNAM - Motorradtour durch das zentrale Hochland - Tag 4 - Neue Traumstraße auf dieser Welt - Der Ho Chi Minh Pfad

Nach der kurzen Strecke nach Dak To, eine Gegend die stark umkämpft war bis 1975 fängt der Ho Chi Minh Pfad an. Die etwas über 300 km bis Hoi An sind an Kurven und Steigungen kaum zu überbieten. Der ehemalige Trampelpfad, der einst als geheimer Nachschubweg durch die Berge angelegt wurde, ist erst seit kurzer Zeit ausgebaut und frei von Baustellen. Eine Art Landstraße, die jedoch ab und zu recht sandig und rutschig sein kann windet sich also einen Tag lang vor einem. Die absolute Motorradstrecke. Zum Glück hatten wir sonniges Wetter, die ganze Nacht über regnete es durch - bis 4:30 Uhr. Nachmittags in Hoi An angekommen - der Schneiderstadt Vietnams - lasse ich mich von meinem Guide in einen guten Laden führen und lasse mir bis morgen Nachmittag einen hochqualitativen Maßanzug mit reimportiertem Yves Saint Laurent Stoff schneidern. Zwar kann man schon für 30 bis 50 USD einen Anzug bekommen, allerdings gibt es dann auch den entsprechenden Billigstoff aus China dazu.

Diashow - VIETNAM - Central Highlands Tag 4

 

17. Tag, Montag, 05. Mai 2008: VIETNAM - Der Tag am Meer in Hoi An

Am frühen Morgen gehe ich zur ersten Anprobe und es müssen nur noch Kleinigkeiten gemacht und die Hosenweite etwas verringert werden. Ansonsten ist es erstaunlich, dass die es quasi über Nacht hinbekommen haben einen perfekten Anzug zu schneidern. Ich entschließe mich daher, die Gelegenheit zu nutzen und bis zum Nachmittag einen identischen schneeweißen Anzug schneidern zu lassen. Anschließend organisiere ich die folgenden Tage in der Ha Long Bay. Schließlich nutze ich das perfekte Wetter und das tolle Klima, um am Strand zu relaxen. Kein Wunder, dass hier der ein oder andere Traveller länger hängen bleibt als geplant und der Tourismus boomt. Der Strandabschnitt war nicht nur vor 40 Jahren bei den GIs beliebt.

18. Tag, Dienstag, 06. Mai 2008: VIETNAM - Die Kaiserstadt Hue

Am Morgen gehts mit dem Bus von Hoi An nach Hue. Bereits gegen Mittag mache ich mich auf in die Verbotene Stadt in der Zitadelle. Die Kaiser der 18. und 19. Jahrhunderts haben sich eine beeindruckende Palastanlage geschaffen, einem Mix aus französischer Festung, der Kopie der verbotenen Stadt in China und lokaler vietnamesischer Einflüsse. Am Nachmittag beende ich die Besichtigung - kurz darauf strömen Touristenmassen in die Anlage und es fängt kurz darauf an zu regnen. Individualreisen haben eindeutig Vorteile.

 

 

 

Diashow - VIETNAM - Kaiserstadt Hue

 

19. Tag, Mittwoch, 07. Mai 2008: VIETNAM - Relaxtag in Hue

Da die umliegenden Pagoden und Grabstätten nicht besonders spektakulär sind, beschließe ich den Tag ein wenig ruhiger angehen zu lassen, zumal der Bus nach Hanoi gegen spätem Nachmittag startet.

 

20. Tag, Donnerstag, 08. Mai 2008: VIETNAM - Ha Long Bay - Tag 1 - Bootstour

Der Nachtliegebus ist recht bequem, selbst für europäische Größen. Gegen Morgen erreichen wir Ha Noi und eine Stunde später fährt der nächste Bus los in Richtung Ha Long. Gegen Mittag erreichen wir die Tourihochburg am Hafen und werden durch die erste Grotte geschleust, in denen Stalagniten und Stalagtiten zu sehen sind - etwas unspektakulärer als in der südafrikanischen Cango-Grotte. Leider kann man bei der Besichtigung der Ha Long Bay kaum etwas Individuelles buchen. Nahezu jeder landet in einem vergleichbar guten Boot. Die anschließende Fahrt durch die Ha Long Bucht mit nur einer Hand voll Travellern entlohnt dafür deutlich. Ein kurzer Abstecher in die Bucht, in der James Bond gedreht wurde stand ebenso auf dem Programm, wie der Besuch der Boat People. Eine Kajaktour am Abend läutet den gemütlichen Teil des Abends ein.

Diashow - VIETNAM - Ha Long Bay

 

21. Tag, Freitag, 09. Mai 2008: VIETNAM - Ha Long Bay - Tag 2 - Cat Ba Island

Am frühen Morgen fahren wir aus der Bucht, in der wir die Nacht über vor Anker lagen, in Richtung Cat Ba Island und besuchen dort angekommen einen Berggipfel auf 225 m Höhe - klingt nach nicht besonders viel - aber ist erstaunlich wieviel Wasser man bei einem solchen Anstieg durch die Tropenlandschaft verlieren kann. Die Aussicht entlohnt dafür deutlich. Nach der Mittagsruhe fahren wir zu einer Sanbucht, um dort den Nachmittag am Meer zu genießen. Am Abend steht dann die Hafen- und Tourimeile von Cat Ba zur Verfügung, wo alle möglichen Meerestiere in Aquarien auf den Verzehr warten.

Diashow - VIETNAM - Cat Ba Island

 

22. Tag, Samstag, 10. Mai 2008: VIETNAM - Ha Long Bay - Tag 3 - Zurück in Hanoi

Am frühen Morgen starten wir wieder durch auf direktem Weg mit dem Boot nach Ha Long und bis zum Nachmittag zurück nach Ha Noi. Dort angekommen bleiben nur 2 Stunden bis die wesentlichen Travelbüros schließen, da heute Samstag ist. Die Standard-Touristrecken, wie die Exkursion mit Wanderung in Sapa kann man getrost vergessen, da das der absolute Touristentross auf Wanderautobahnen auf Standardwegen ist - mit allem Drum und Dran an Kompfort in den Hotels, die dort in die Höhe geschossen sind. Heißt - absolut vermeiden und etwas Induviduelles suchen. Da in der Regel um die 30 bis 35 km pro Stunde mit dem Motorrad im Hochland möglich sind, entschließe ich mich für eine maximale 6 Tagestour mit Notfalloption Tag 7 am Abreisetag. Es gibt leider nur 3 Motorradreiseanbieter, deren Guides so gut wie ausgebucht sind. Vom Alleine-Fahren, das mir im bei freewheeling angeboten wird, nehme ich jedoch Abstand, da die Beschilderung und ab und zu Sprachprobleme schwierig vorhersehbar sind. Im zweiten Büro werden satte 120 Dollar pro Tag fällig, nahezu das doppelte wie in den Central Highlands. Im dritten Büro - Flamingo Tours - die nicht im Reiseführer auftauchen entschließe ich mich dann für um die 100 USD pro Tag ein flexibles Paket mit einem sehr gut englisch-sprechenden und tollen Guide zu schnüren und entscheide mich für das russische Urgestein Minsk, einer starken 125 ccm Maschine. Schon Morgen um 8 Uhr geht es zeitig los, da ich ein strammes Programm in den nächsten Tagen fahren möchte, sofern das Wetter mitspielt. Am Abend bleibt ausreichend Zeit, die schöne und geschäftige Altstadt Hanois zu erleben mit buntem Treiben auf dem riesigen Samstag-Nacht-Markt der sich durch ganze Straßen zieht.

 

23. Tag, Sonntag, 11. Mai 2008: VIETNAM - Motorradtour durch das nordwestliche Hochland - Tag 1 -
Auf in die Berge nach Son La

Die ersten Kilometer auf der Minsk, dem russischen Uralt-Zweitakter mit Benzin-Öl-Gemisch, verlaufen erstaunlich problemfrei durch den vom Chaos kontrollierten Hanoier Verkehr. Es wird nicht viel ruhiger nachdem wir die Vororte passiert haben - erst als sich die Berge am Horizont abzeichnen werden die Roller seltener und die Busse und LKWs ziehen zunehmend die Aufmerksamkeit auf sich. Auf den insgesamt 350 km nach Son La befindet sich die Straße in erstaunlich gutem Zustand. Links und rechts der Passstraßen bieten sich idyllische und weitreichende Blicke in die Bergwelt des vietnamesischen Nordens. Die Minsk meines Guides verbraucht jedoch übers doppelte mehr Gemisch als meine und macht daher schon am ersten Tag Sorgen, da das sicherlich einen Grund hat, der sich an und für sich nur in den Motoreingeweiden befinden kann - nicht nur, dass eine Reparatur enorm Zeit kosten könnte, existiert daher auch das Risiko, dass die Maschine irgendwann unterwegs komplett versagt und ein Ersatz zu beschaffen schwierig wird. Wir beschließen erst einmal weiter zu fahren und zu beobachten, ob zumindest der Kraftstoffmehrverbrauch konstant bleibt.

Diashow - VIETNAM - Son La

 

24. Tag, Montag, 12. Mai 2008: VIETNAM - Motorradtour durch das nordwestliche Hochland - Tag 2 -
Durch die nordwestlichsten Berge nach Lay Chau

Heute wird den ganzen Tag gefahren, auch wenn mein Guide andauernd rumpienst und nicht soweit fahren will. Nachdem ich gestern mit seinem Chef ausführlicher und deutlich gesprochen habe, muss er zumindest soweit fahren, wie ich möchte. Früh morgens schon fahren wir die relativ gute Piste nach Tuan Giao. Ab dort wird die Strecke absolut klasse - die Qualität würde ich als "noch befahrbar" einordnen, kein Touri weit und breit, absolut unberührte Natur, diverse Minoritätenstämme und fantastische Täler. Von Muong Lay ab fahre ich meinem Guide einfach davon, so dass er hinterher kommen muss - und trotz seines Widerwillens erreichen wir Lay Chau vor dem Abend. Am Abend wird klar, dass ich in Sa Pa, dem häßlichen Touristengeschwür im Hochland, sowohl einen neuen Guide als auch ein neues Bike für den Guide bekomme - mal gespannt, ob auch für den 10 Stunden Rumpelstrecke am Tag zuviel sind, oder ob ich den auch verschleiße. Auf jeden Fall quartiere ich uns nicht im Deluxe-Zimmer ein, wie es der Piensjen-Guide zuerst vorschlägt, sondern in die billigste und schäbigste Hütte, die man hier finden kann, damit er weiß, was für eine Schrottkiste er fährt und ein Deutscher Touri nicht immer alles bezahlt - alleine für den Blick hat es sich schon gelohnt. Ansonsten könnte man durchaus die Hauptstrecken mit ein wenig Frage-und-Antwort-Spielerei alleine in den Griff bekommen, auch wenn die Verkehrsschilder sehr rar verteilt sind. Der Führer ab morgen muss jedoch sein, da ein Touri alleine kein Permit für die abgeschottenen Gebiete an der Grenze zu China bekommt.

Diashow - VIETNAM - Lay Chau

 

25. Tag, Dienstag, 13. Mai 2008: VIETNAM - Motorradtour durch das nordwestliche Hochland - Tag 3 - Berge rund um Sa Pa und weiter nach Norden

Am frühen Morgen kurz nach 6 schocke ich meinen Guide und mache mich auf, die Sachen zusammenzupacken und bin nach 10 min startklar. Er hatte erwartet, gemütlich auszuschlafen und zu frühstücken - Irrtum. Nach 2 Stunden besonders schöner Bergetappe nach Sa Pa bekam ich dann den nächsten Guide und die nächste Minsk und es folgte eine wunderschöne, zwar durchaus unkomfortable Strecke durch das Bergland nach Ha Giang - aber absolut sehenswert. Am Ende des Tages macht auch der anfangs fit wirkende Guide schlapp und weigert sich, meine Pläne für die morgige Wegstrecke zu unterstützen. 10 Stunden mit einer halben Stunde Essenpause und dirt Road macht irgendwie niemand mit. Nach ausgiebigen Gesprächen mit dem Boss der Firma, zwinge ich zumindest dem Guide mir zu folgen - eigentlich sollte es ja anders herum sein. Da die Polizei schon Feierabend gemacht hat, erst morgen um 8 Uhr offiziell beginnt und trotz langer Nachfragen leider niemand korrupt sein will, entscheide ich mich zusammen mit dem Guide das Risiko einzugehen, ohne Permit ins staatlich kontrollierte Krisengebiet des Nordens zu fahren - in der Hoffnung keinem Polizisten zu begegnen - oder zumindest keinem unbestechlichen. Vielleicht nicht die cleverste Art, da der Reise-Know-How-Führer von "Zurück schicken mit Bußgeldstrafe" spricht.

Diashow - VIETNAM - Sa Pa

 

26. Tag, Mittwoch, 14. Mai 2008: VIETNAM - Motorradtour durch das nordwestliche Hochland - Tag 4 -
Der perfekte Serpentinen-Tag

Bereits schon in den Kojen findet sich doch noch jemand, der ein Permit innerhalb einer Stunde ausstellen möchte. Ich stimme gerne zu, auch wenn es etwas Schlaf kostet. Früh morgens vor 7 Uhr gehts los auf die Straße. Man kann an einem Tag mit Sicherheit kaum mehr Kurven und Serpentinen fahren, wie am heutigen Tag im Hochland der Minderheiten - mehrheitlich der Hmong. Die Strecke nach Bao Lac ist an und für sich bis auf einige wenige Teilabschnitte gut befahrbar. Eine größere Maschine als die 125er Minsk kommt auch nicht wesentlich schneller voran, da eine Kurve der nächsten folgt und unverhofft aber oft der ein oder andere Verkehrsteilnehmer hinter der nächsten Kehre entgegen geschossen kommt. Unzählige Berge, Täler, Pässe und provisorische Bambusbrücken passierend kommen wir schneller als gedacht in Bao Lac an - warum sich jeder Guide gegen diesen Streckenverlauf sträubt, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Bleiben noch 2 Tage bis nach Hanoi, hoffentlich in ebenso schön warmen und vor allem trockenen Sonnenscheinwetter. Der Abend endet dann mit dem obligatorischen gemeinschaftlichen Abendessen und Maiswein.

Diashow - VIETNAM - Bao Lac

 

27. Tag, Donnerstag, 15. Mai 2008: VIETNAM - Motorradtour durch das nordwestliche Hochland - Tag 5 -
Offroad Vietnam

Heute macht sich der Guide richtig bezahlt - auf Offroad-Wegen mit Bachquerungen in absolut ursprünglicher Bergweltumgebung folgen wir seit dem frühen Morgen Pfaden, die nicht einmal in meiner aktuellen Detailkarte zu finden sind. Von Bao Lac nach Cho Ra benötigen wir knapp 4 Stunden, was angesichts der Wegebedingungen ziemlich gut ist. Die Straße nach Phu Thonh ist angenehm zu fahren, ein Highlight ist jedoch die extrem kurvenreiche Strecke von Phu Thonh zum Ba Be See. Dort am Nachmittag angekommen, beschließe ich, den Abend und die Nacht bei einer Familie als homestay zu verbringen - direkt am See die beste Möglichkeit Land und Leuten zu begegnen.

Diashow - VIETNAM - Cho Ra

 

28. Tag, Freitag, 16. Mai 2008: VIETNAM - Motorradtour durch das nordwestliche Hochland - Tag 6 -
Zurück nach Hanoi

Der Rückweg nach Hanoi ist zur zu Beginn am Ba Be See spektakulär. Insgesamt fahren wir knapp 7 Stunden auf gut ausgebauten Straßen zurück. Das ein oder andere Unfallwrack bleibt bei dem Verkehrstrubel nicht aus - auf jeden Fall strengt die notwendige Aufmerksamkeit mehr an, als die Kurven der Vortage. Interessanterweise ist es umso sicherer je schneller man fährt. Es verbleit ein gemütlicher Wochenendabend in Hanoi.

 

 

 

Diashow - VIETNAM - Zurück nach Hanoi

 

29. Tag, Samstag, 17. Mai 2008: VIETNAM - Hanoi und Abflug nach Frankfurt

Am heutigen Tag wird das gemütliche Beenden der Reise groß geschrieben. Obwohl Vietnam der viertgrößte Schuhexporteur der Welt ist, kann ich keine schönen "westlichen" Schuhe entdecken. Dafür bekommt man aber 5 chinesische originelle Plagiate für ein originales T-Shirt. Am Nachmittag bleibt noch Zeit für das Wasserpuppentheater, das für den europäischen Geschmack so eine Art Kasperletheater mit vietnamesischem Gesang und Folklore darstellt. Am Abend gehts dann in Richtung Flughafen und somit in Richtung Heimat.

 

30. Tag, Sonntag, 18. Mai 2008: VIETNAM - DEUTSCHLAND - Zurück in den Norden

Der Rückflug und die Rückfahrt gestalten sich bis auf einige hektische Momente bei der Umsteigerei als wenig spektakulär. Das war Vietnam.

 

 

 
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