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... mit aktuellem Bericht der Australienreise
 
  
         

 
 
 
 
 

KENYA

 

1. Tag, Donnerstag, 17. August 2006: DEUTSCHLAND - Anreise zum Düsseldorfer Flughafen (426 km)

Einchecken des Motorrades am Düsseldorfer Flughafen und Verladen auf die Palette (Aufgrund neuer Zollbestimmungen seit Anfang August mittlerweile mindestens 72 Stunden vor Abflug !!!). Aufgrund vieler Berichte zur Unzuverlässigkeit in afrikanischen Häfen habe ich von der günstigeren Verschiffung Abstand genommen. Die Mehrkosten für eine Luftfracht sind durchaus tragbar, die direkte Mitnahmemöglichkeit im Flieger mit fly&bike (via LTU) ist aufgrund der gewonnenen Sicherheit nach Abwägen aller Möglichkeiten des Transports der beste Weg ein Motorrad nach Afrika zu bekommen. Das macht eine A330 notwendig, die jeden Sonntag Abend auf Montag früh ab Düsseldorf abhebt. Für den Gepäck-Junkie empfiehlt sich die LTU-Card, da jedes kg Übergepäck (über 20 kg) am Schalter 8 EUR kostet. So sind sogar aufgrund der Reisedauer über 28 Tage 40 kg plus ein Reisegepäckstück mit 30 kg und ein Handgepäckstück mit 8 kg möglich. Um 3 Uhr nachts ging's endlich los, zum Glück nicht im Regen der letzten Tage. Die etwas monotone Überfahrt zum Düsseldorfer Flughafen und die Suche (allerdings jetzt im Regen) des Hotels dauerten bis zur Mittagszeit. Da das Motorrad bis 15 Uhr verzollt sein musste, ging's nach der Abnahme der Gepäcktaschen sofort ins CargoCenter. Dass das Prozedere so reibungslos verläuft hätte ich mir im Traum nicht vorgestellt, liegt aber wohl hauptsächch am Reiseziel Afrika. Ich mußte das Motorrad nicht penibel nach dem Regen vom Schmutz befreien, hätte ich nicht explizit auf den Tankinhalt hingewiesen, hätte man diesen auch nicht kontrolliert, die anfängliche Sorge, dass ich mehr als 3 Liter nämlich ca. 8 Liter im Tank hatte störten nicht (wobei ich extra darauf hingewiesen hatte) - und die Batterie abzuklemmen,wie gefordert haben wir gemeinsam vergessen. Aber sei es drum - umso besser.

 

2. Tag, Freitag, 18. August 2006: DEUTSCHLAND - Düsseldorf Sightseeing

Anfänglicher Regen löste sich gegen mittag schnell auf und die im Norden doch recht ungemütliche Stadt zeigte in der Altstadt und auf der Kö ihre schönen Seiten. Alle 3 Outdoor-Läden konnte ich ebenso durch Zufall finden, und im letzten fand ich dann sogar die fehlenden weil vergessenen wetterfesten Steichhölzer.

 

3. Tag, Samstag, 19. August 2006:
DEUTSCHLAND - Düsseldorf - Besuch der Altstadt und Late Night Check In

Heute ist wohl noch ein letzter schöner Tag bevor es zumindest nach dem Wetterbericht in Deutschland ziemliche lange Dauerregen geben soll. Die habe ich auch ausgenutzt um nochmals die Altstadt und insbesondere die Kö anzuschauen. Kaum im Hotel wieder angekommen zog es sich auch schon zu und es schüttete wie aus Eimern. Pünktlich zum Late Night Check In verzogen sich die Gewitterwolken so dass ich ein Taxi beorderte und die Sachen zusammenpackte. Überraschenderweise verlief der Check In absolut problemlos. Hätte ich nicht die Gewichtsgrenzen überschritten, hätte ich wahrscheinlich sogar die Benzinkanister füllen können. Lediglich mein Kocher samt Zubehör stieß wie sooft auf Interesse und da die Tour auf den Koffern aufgezeichnet war kamen wir auch schnell ins Gespräch. Die mütterlich besorgte Sicherheitsfrau lies mich dann auch ohne großes Koffergestöber durch.

 

4. Tag, Sonntag, 20. August 2006: DEUTSCHLAND - Düsseldorfer Flughafen

Abflug am Abend nonstop mit der LTU Düsseldorf - Mombasa. Die Sitzplatzreservierung ist mit der LTU Card ebenfalls möglich. Zwar kann man die Sitzplätze an den Notausgängen nicht mehr reservieren, aber die Plätze vor der Businessclass-Wand mit viel Beifreiheit sind genauso gut. Um 11 Uhr hieß es im Hotel schließlich auschecken. Mittags ging ich dann im Regen zum Flughafen um dort in aller Gemütsruhe einzuchecken. Der Flug startete pünktlich über Nacht nach Mombasa.

 

5. Tag, Montag, 21. August 2006: KENYA - Auf der Überholspur (153 km)

Aufgrund der Schwiegrigkeiten durch Mombasa mittels Fährübersetzung nach Süden zu kommen, nur um dort Diani Beach mit all seinen Pauschal-Touristen zu sehen und schließlich mangels Alternativen den gleichen Weg wieder zurück zu fahren, habe ich mich dazu entschlossen, das Gebiet zu meiden und (nach Auffinden einer Tankstelle - denn mit 5 Litern fährt es sich nicht weit) direkt in Richtung Nairobi zu fahren. Da der Mt. Kenya-Trek 'erst' am 23. August beginnt, bleiben für die doch recht lange Etappe 2 Tage. Zumindest was das Linksfahren betrifft. Das ging eigentlich sehr gut - aber von Anfang an... Der Flug über Nacht war angenehmer als ich dachte. Ausgeruht und mit vollem Frühstücksmagen wurden schnell die Visa gecheckt und mein Sondergepäck war in Afrika auf einmal regulär. Die Motorradpalette kam auch als erste raus, so dass ich für afrikanische Verhältnisse zügig bearbeitet werden konnte. Mit dem Taxi zum Freight Center und schon wusste jeder Bescheid, dass die Maschine mir gehört. Ich habe mit den wenigen Arbeitern und Sicherheitsleuten in aller Gemütsruhe über Gott und die Welt reden können, und da die afrikanische Bürokratie einfach noch mehr Stempel braucht, war ich dann nach 2 Stunden startklar. Kaum aus dem Flughafengelände heraus kam auch schon die erste Tankstelle, dann direkt die zweite und dritte - soviel zu den Treibstoffsorgen. Durch heruntergekommene Slums geht es dann auf einer mehr als holprigen Strasse Richtung Nairobi. Die nachfolgenden 43 km sind die Hölle. Man sieht die Gegend gar nicht mehr weil man nur von einem ins andere Schlagloch fährt - abe das Motorrad hat gehalten. Angeblich sollte der Neuausbau ja schon fertig sein, aber an dem Teilstück gibt es noch massig zu tun. Später wurde ich durch die mir aus Berichten bekannten Strassenpolizisten angehalten und erzählte ihm meine komplette Comesa-Yellow-Card Versicherungsrecherche, die ich zum verrückt werden nirgendwo auffinden kann, weder in Deutschland noch am Flughafen. Nach Mombasa rein wollte ich auch nicht, also ab nach Nairobi und dort besorgen. Die Strasse wird dann auch immer besser und man kann sich mit den etwas Geisteskranken LKW- und Busfahrern arrangieren, da man ja jetzt nicht mehr die ganze Strassenbreite ausnutzen muss. Kaum also die 3000 KSH (30 Euro) als Stafe für das Nichtbesitzen einer Haftpflicht gezahlt war ich auch schon in Voi, einem nicht ganz so schmucken Dörfchen, dafür war ich aber unter Hunderten zum erstenmal der einzige Weiße. Nach 3 mal Durchfragen war ich dann auch in dem kleinen Versicherungsladen, wo mir dann der Chef sowohl direkt eine kenyanische Versicherung bereitstellen konnte, sondern auch die Comesa Card arrangierte, die er auch direkt aus Mombasa einfahren ließ. Das war ca. um 14 Uhr. Er beriet mich dann auch noch in der Wahl einer Unterkunft (Landschaftlich reizvoll, 1000 Ksh mit Frühstück und warme Dusche) und fuhr schließlich als Guide zu einer Lodge. Nach der Dusche, dem halben Hähnchen für unschlagbare 3 Euro, stundenlangen Gesprächen mit sämtlichen Angestellten da ich heute vor der Saison der einzige Gast bin, einer gepflegten Zigarre im Sonnenuntergang mit 2 echten Massai-Kriegern (Löwe offiziell mit dem Speer gekillt), die die Anlage nachts bewachen, kam dann auch der Versicherungsmann mit der Comesa-Card frisch aus Mombasa an - Hammer. So fühlt sich also das wirkliche (allerdings mit Kenya zivilisierte) Afrika an. Von weder rückständig, reserviert, rassistisch, arbeitsunwillig.... So - genug unterm Moskitonetz mit Webervögelgesang geschrieben. Die Nacht ist angenehm kühl und man kann hier an der Grenze zum Tsavo NP interessanten Geräuschen lauschen...

Diashow - KENYA - Fahrt nach Nairobi

 

6. Tag, Dienstag, 22. August 2006: KENYA - Highway to Nairobi (339 km)

Nach einem ausgiebigen Frühstück am frühen Morgen habe ich mich auch direkt auf den Weg gemacht, denn bis Nairobi sind es noch über 300 km. Anfangs noch von Akazienwäldern des Tsavo-Gebietes geprägt, führt die Straße dann in die Höhe, wird am Ende auch leider wieder unangehmer. Das macht sich auch schnell an der Reisegeschwindigkeit bemerkbar. Konnte man anfangs noch mit gemütlichen 80 km/h fahren, musste abschnittsweise aufgrund der Holprigkeit auf 40 km/h reduziert werden. Aber nichts im Vergleich zu den 10 bis 20 km/h vom Schlagloch geprägten Vortag. Sämtliche abgewrackten LKW´s der Erde scheinen ihre letzten Tage auf dieser Strecke zu fristen. Alle 2 km liegt ein zerstörter Reifen abseits der Strasse, ab und zu auch einmal ein ganzer LKW. Soviel Ruß, wie diese Autos und LKW rausrauchen neben der bläulichen Ölverfärbung ist es umso erstaunlicher, dass die mit der übermäßigen Beladung überhauot fahren. Und wenn die Strasse holpert sind von den 4 Reifen einer Achse maximal 3 permanent auf der Strasse. Nach Nairobi rein staut sich der Verkehr zudem, das Nairobi Backpackers lässt sich aber halbswegs gut finden. Nach der Dusche ist die Mount Kenya-Tour für den nächsten Tag auch schon definitiv gebucht und bezahlt.

 

7. Tag, Mittwoch, 23. August 2006: KENYA - Mt. Kenya Trek Tag 1 - Von Nairobi zum Sirimon Gate und dann zur Old Moses Hut

Mit der von Nairobi Backpackers (www.nairobibackpackers.com) organisierten Tour gehts auf den 6 Tage währenden Trek: Heute zunächst von Nairobi nach Nanyuki und zum Old Moses Camp auf 3.300 m. Da etwa 25 % der Trekker bei den üblichen 5-Tages-Touren mit den extremen Steigungen an den ersten 2 Tagen aufgrund sich entwickelnder Höhenkrankheit abbrechen müssen, wurde ein Tag extra für die Akklimatisierung eingeplant, da ich mich höher als auf knapp 4.000 m auch noch nicht bewegt habe.Nach einem gemütlichen Fruehstueck im Backpackers fuhren Kate, John und ich dann in einem alten Toyota-Bus auf unseren Startpunkt Nanyuki zu, wo wir dann nach dem Lunch den Guide und die Porter arrangiert bekommen haben. Die Naro Moru Route und der Gipfel des Mt. Kenya sind leider in den Wolken. Am Startpunkt am Sirimon-Gate abgekommen, war es aber noch freundlich. Kurz nach dem Aufbruch auch schon die ersten Zebras passiert, kommt auch schon die erste Herde Paviane (Baboons) an, die ich noch gerade so fotografieren konnte. Ein Colobus-Affe war leider zu scheu und zu schnell für meine Reaktionsfähigkeit. Auf 2.600 m Hoehe gestartet, ging es nun auf die erste Hütte auf 3.300 m zu. Anfangs noch in der Nachmittagssonne schwitzend, zieht es sich wie fast an jedem Nachmittags zu. Kurz vor der Hütte fängt es dann an zu regnen, immer mehr Hagel kommt hinzu. Gerade mal eine halbe Minute vor Erreichen der Hütte bricht dann die Hagelsintflut los. Ein Glück - meine Jacke war nämlich beim Porter untergebracht. Mit bestimmt 20 Leuten (ohne Porter) gab es dann halbwegs im Warmen das reichliche Abendessen.

 

8. Tag, Donnerstag, 24. August 2006: KENYA - Mt. Kenya Trek Tag 2 - von der Old Moses Hut zur Shiptons Hut

Um 6 Uhr aufzustehen war eine gute Idee von unserem Guide, denn von uns Dreien hat keiner länger als eine Stunde schlafen können. Nach ausgiebigem Früstück und Sonnenaufgang geht es auf die 8 Stunden währende Tour zur Shiptons Hut von 3.300 m auf 4.200 m. Die Probleme beginnen mit Kopfschmerzen ab etwa 3.900 m. Zunächst leichte Kopfschmerzen werden bald zusammen mit leichten Gleichgewichtseinbussen zu einem kleineren Problem. Nach dem Lunch auf der Strecke, welches durch die unglaublich vorauseilenden Porter bereitet wurde, ging zumindest das Gleichgewichtsgefühl wieder besser. Aber endlich an der Hütte angek(l)ommen muss man sich mit den heftigen Kopfschmerzen als ersten Vorboten der Höhenkrankheit abfinden. Ansonsten aber war die Tour sehr schön und wir hatten unverschämtes Glück mit dem Wetter. Ab der Höhe von etwa 4.000 m laufen dann auch die Klippschliefer (eine Art Murmeltier) dauernd über den Weg. Zu guter Letzt: Die Tour alleine ohne Porter zu machen ist undenkbar. Ich wäre heute an der Höhe gescheitert. Die andere Vierer-Gruppe von Nairobi Backpackers, die einen Tag eher gestartet sind, mussten heute umkehren, da 2 Mädels höhenkrank wurden. Bisher gehts also noch.

Diashow - KENYA - Mount Kenya Teil 1

 

9. Tag, Freitag, 25. August 2006: KENYA - Mt. Kenya Trek Tag 3 - Akklimatisierunsgstag an der Shiptons Hut

Nach dem Frühstück waren die Weltreisenden Kate und John genauso überrascht wie ich, dass die gestrigen Kopfschmerzen nahzu verflogen waren. Ausgeruht ging es heute nur kurz aber dafür steil auf 4.600 m. Ich war erstaunt, dass es mir auf der gesamten Tour nicht schlechter ging. Lediglich bei Kate kamen die Kopfschmerzen wieder leicht hervor. Zum Lunch waren wir auch schon wieder unten. Die aus Münster nach Californien ausgewanderte Mutter mit ihrer Tochter waren schon wieder zurück vom Gipfel, da sie um 3:30 Uhr nachts gestartet waren. Sie hatten Glück mit dem Wetter und waren pünktlich zum Sonnenaufgang um 6:37 Uhr oben. Vor der Mt. Kenya-Tour waren sie auf dem Kili und haben den Uhuru Peak geschafft. Sie waren die ersten, die ich bisher getroffen habe, die die Tour auf den Kili jederzeit wieder machen würden. Alle anderen zuvor haben es entweder nicht geschafft oder nur unter heftigen Nebenwirkungen der Höhenkrankheit. Vor 2 Wochen starb sogar eine Dänin im Schlaf an der Höhe. Auf einer anderen Tour kamen sogar von knapp 50 gestarteten nur 5 Leute an, davon 4 Frauen. Merkwürdigerweise kommen Frauen und starke Raucher am ehesten mit wenig Sauerstoff klar. Ich hab also denkbar schlechte Voraussetzungen. Es gibt aber ein Medikament gegen die Symptome und mit der Aklimatisierung hier am Mt. Kenya meint zumindest unser Guide, dass es gut bewältigbar ist. Mal sehen - eigentlich war der Kili aus vielen Gründen nicht eingeplant, aber ich warte mal Tanzania bis dahin ab.

 

10. Tag, Samstag, 26. August 2006: KENYA - Mt. Kenya Trek Tag 4 - Von der Shiptons Hut zur Austrian Hut

(Sogar das PDA streikt in dieser Höhe - also nochmals den heutigen Tag beschrieben...) Mittlerweile scheint sich der Körper mit der Höhenbeanspruchung abzufinden, da die Schlafphasen recht lange sind. Lediglich eine Gruppe, die den Gipfel erreichen wollte, musste um kurz nach 2 Uhr aufstehen und störten daher die Nachtruhe. Da wir nicht 4 Stunden in der kalten Nacht auf den Gipfel gehen wollten, entschieden wir uns für den Weg zur Austrian Hut. Kurz nach dem Frühstück ging es also zunächst auf 4.600 m recht steil nach oben in die Wolken hinein. Langsam aber sicher findet man seinen eigenen Rythmus ohne direkt einen Puls von grösser 160 zu bekommen. Auf Flughöhe ging es dann im Uhrzeigersinn bei nahzu Windstille um den eigentlichen Gipfel (5.200 m) herum, dessen letzte 200 m man nur mit Kletterausrüstung bewältigen kann. Wir sind die einzigen hier oben und die Stille ist erstaunlich. Kurz vor Erreichen der Austrian Hut auf 4.800 m fing es leicht an zu hageln. Sogar 2 unserer 4 Porter verliefen sich zur Hütte, unser Guide Peter hat sich daher jetzt schon bezahlt gemacht. Lediglich leichte Kopfschmerzen äussern sich bei fast allen Beteilgten, ist aber nichts außergewönliches. Aus dem Chogoria-Abstieg wird nichts, da es auf der Ostseite zu heftig gegossen hat und wir zu lange auf einem matschigen Weg wären. Daher heißt es morgen Sunset auf Point Lenana und Abstieg über Naro Moru. Ergänzung: Der Koch ist der Hammer. Wir sind noch gar nicht wach, da macht er schon Pfannkuchen, Rührei mit Speck usw. Entweder gibt es dann unterwegs wieder Lunch oder es wird so zubereitet, dass wir bei Ankunft an der Hut direkt etwas Warmes in den Bauch bekommen. Dann bereitet er den ganzen Nachmittag Kleinigkeiten wie z.B. Popcorn zu und macht ganz nebenbei das perfekte Dinner mit allem was dazu gehört. Vorsuppe, frisches Gemuese, Fleischhäppchen und Beilagen - sehr deutsches Essen übrigens. Eigentlich schon fast zuviel Service. Aber man hat durchweg das positive Gefühl, dass man die für diese Leute beste Tourismusform gewählt hat. Immerhin befinden sich die meisten Porter nach wenigen Saisons nicht mehr in der Unter- sondern in der gehobenen Mittelschicht. Von purem Strand-, Bus- oder Souveniertourismus haben die Einheimischen so gut wie gar nichts.

 

11. Tag, Sonntag, 27. August 2006: KENYA - Mt. Kenya Trek Tag 5 - Point Lenana und Abstieg über Naro Moru

In dieser Nacht auf 4.800 m Höhe war ans Schlafen nicht mal ansatzweise zu denken. Neben den obligatorischen Kopfschmerzen kam noch die Kälte von -10 Grad hinzu, so dass wir uns sobald das Dinner vorbei war auf in die Schlafsäcke machten. Bei einem Ruhepuls von irgendwo zwischen 90 und 100 spürte man jeden Schlag in den Schläfen. Obwohl der Körper mit dem Kopf etwas nach oben lag hatte man dauerhaft das Gefühl als würde man kopfüber nach unten hängen. Dementsprechend hatte man auch dauerhaft das Gefühl als würde man stranguliert - selbst heftiges Atmen wird nur mit mehr Pulsfrequenz quittiert. Der Hals war wie der Kopf dick geschwollen und man fühlte, dass das Herz irgendwie das Blut dort hindurch zu treiben versucht. Ausser sich tausendmal umzudrehen fiel uns Dreien dank der gleichen Symptome nichts wirklich weiter ein. Ab und zu hörte man es draussen stürmen, so dass schon das Schlimmste befürchtet werden musste. Um 5 Uhr hieß es dann endlich Aufstehen und auf den Gipfel gehen. Es hatte die Nacht über leicht geschneit. In eben diesem Schnee stiegen wir hinauf auf den Point Lenana auf 4.985 m. Wenn man also nicht kleinlich ist, habe ich somit meinen ersten 5.000er gemeistert. Pünktlich zum Sonnenaufgang klarte es auf und die übrigen Hänge zeigten ihre Schraffuren, und schließlich rissen die Wolken zumindest auf der Sonnenseite auf. Anschließend gingen wir durch sämtliche Vegetationszonen auf der Südseite des Mt. Kenya auf der Naro Moru Route auf 3.300 m hinunter und anschließend in stundenlangem Regen bergab. Insgesamt betrachtet hatten wir unverschämtes Glück mit dem Wetter. Fazit: Die Mt. Kenya Tour würde ich jederzeit nochmals machen, vielleicht auf der angeblich landschaftlich interessantesten Chogoria-Route. Ob ich den Kili angehen soll, weiss ich immernoch nicht. Auf jeden Fall nicht ohne das Medikament gegen die Höhenkrankheit, da die 5.000 schon hart an der Grenze waren, obwohl ich zum Schluss weder Gleichgewichtsstörungen noch Magenprobleme hatte. Mal schauen - ist ja noch Zeit bis hin.

Diashow - KENYA - Mount Kenya Teil 2

 

12. Tag, Montag, 28. August 2006: KENYA - Mt. Kenya Trek Tag 6 - Welcome to the Jungle und zurück nach Nairobi

Wir werden um kurz nach 6 Uhr geweckt, weil sich eine Herde Wasserbüffel vor unserer Hütte gemütlich gemacht hat. Nach dem vorerst letzten komfortablen Frühstück dieser Tour geht es die restlichen Kilometer durch den Regenwald zum Dörfchen Naro Maru an der Ringstrasse um den Mt. Kenya und anschliessend zurück nach Nairobi ins Backpackers, wo die wohlverdiente Dusche wartet. Dort merkt man, dass die Welt doch klein ist. Neben drei Geographie-Studenten aus dem Saarland, die in Trier studieren, waren auch 2 Medizinstudenten zugegen. Die Geographie-Studenten hatten auf ihrer Mt. Kenya-Tour sogar den gleichen Guide Peter mit dem sie immernoch in Kontakt stehen und den sie in den nächsten Tagen besuchen wollen.

 

13. Tag, Dienstag, 29. August 2006: KENYA - Nairobi - Wasch- und Erholungstag

Kate und John sind schon heute auf ihre nächste Tour nach Uganda gefahren um dort die berühmten Berggorillas rund um Diane Fossey zu beobachten. Das 3-tägige Erlebnis muss sehr beeindruckend sein, da man in direkten Kontakt mit den Gorillas kommt. Alleine die Kosten schrecken aber ab. Alleine das Uganda-Permit kostet knapp 350 Euro, dann noch die Tourgebühren usw. usw. Dazu ist man noch einen Tag im Bus auf der Hin- und einen Tag auf der Rückreise. Um sämtliche Klamotten sauber und trocken zu bekommen, nutze ich hier im Backpackers den Laundry Service, lade elektronische und menschliche Akkus auf und gehe noch in den grossen Nakumatt Supermarkt, um für die nächsten Tage Vorräte zu haben. Ich werde mich ab morgen auf eine ausgedehntere Motorradtour zum Lake Victoria machen, über die Berge westlich des Mt. Kenya zum Lake Baringo und Lake Naivasha, wo zur Zeit tausende von Flamingos sein sollen - anschliessend wieder nach Nairobi, um das Sitzfleisch bei einem Game Drive durch die berühmte Massai Mara von den unglaublich schlechten Strassenverhältnissen wieder erholen zu können.

 

14. Tag, Mittwoch, 30. August 2006: KENYA - Am Rift-Valley-See Lake Naivasha (115 km)

Nach dem frühen Frühstück im Backpackers und dem raschen, weil vorbereiteten Zusammenpacken fuhr ich endlich aus der stinkenden Stadt Nairobi heraus in Richtung Lake Victoria. Heute war Halt am Lake Naivasha eingeplant. Nach der Ankunft am Aussichtspunkt des Rift Valleys war das Fishermans Camp auch um die späte Mittagszeit relativ einfach gefunden. Das direkt am See gelegene Camp lädt durch seine Idylle zum Verweilen ein und so bleibe ich bis übermorgen, so dass ich Hells Gate morgen gemütlich mit dem Mountainbike erleben kann. Die Tour in die Massai Mara startet sowieso erst am 6. September und so gross ist Kenya auch wieder nicht. So viele Vogelarten auf einem Fleck (etwa 500 laut Reiseführer) habe ich noch nie gesehen. Jeder Vogel sieht anders aus und macht andere fremdartige Geräusche. Vielleicht habe ich ja auch noch das Glück in der Morgendämmerung einige Hippos zu sehen zu bekommen, von denen es hier jede Menge gibt.

 

Diashow - KENYA - Lake Naivasha

 

15. Tag, Donnerstag, 31. August 2006: KENYA - Hells Gate Nationalpark

Einen Hippo gabs leider in dieser Nacht nicht zu sehen (bzw. wurde ich nicht geweckt um einen um 12 Uhr nachts zu sehen), vielleicht in der nächsten Nacht - aber im Hells Gate Nationalpark (wo übrigens auch Tomb Raider gedreht wurde) gabs jede Menge zu entdecken. Im nahezu einzigen Nationalpark, in dem man mit dem Fahrrad oder zu Fuss wilde Tiere erleben darf, habe ich Zebras, Antilopen, Warzenschweine, Giraffen und andere Tiere deren Bezeichnung ich nicht einmal weiss den ganzen Tag lang alleine beobachten können. Hierzu habe ich mir ein Mountainbike am Fishermans Camp ausleihen können und bin schon vor 7 Uhr die 5 km zum Elsa Gate radeln können. Die ersten 6 km zum Rangers Post waren der Wahnsinn. Alle 100 m konnte ich anhalten und Fernsehszenen live erleben. Highlight war das Befinden inmitten von bestimmt über 50 Zebras und vieler Warzenschweine. Ein wenig weiter hätte ich beinahe die 3 Giraffen verpasst. Am Rangers Post angekommen habe ich das Bike dort gelassen und die berühmte Hells Gate Klamm (Gorge) hinunter gehen können. Den sich natürlich aufdrängenden Guide konnte ich loswerden, so dass ich nahezu den ganzen Tag über mit Tieren und Natur alleine sein konnte. Dort unten angekommen speien heiße Quellen etwas mehr als handwarmes Wasser in kleinen Wasserfällen. Im Tal angekommen ging es einen Hang hinauf in ein typisch verarmtes Bauerndörfchen und heisse Quellen, die im Vergleich zu Island weniger nach Schwefel riechen. Als ich nach Stunden dann ein Gate vorfand, musste ich registrieren, dass ein Guide vielleicht doch nicht verkehrt gewesen waere, da ich mich unbewusst weit ausserhalb des Nationalparks befunden habe. Egal - wieder im Nationalpark angelangt hiess es also um ein paar Berge herum wieder zum Bike zu gelangen. Leider gelang es mir mangels Beschilderung und bescheidener Straßenführung nur zum nördlichen Gate zu kommen. Nach ueber 6 Stunden und ca. 25 km unter afrikanischer Sonne hatte ich Bedenken die restlichen 8 km ab etwas kurz nach 15 Uhr zu absolvieren, da der Park um 18.30 Uhr schliesst und es um diese Zeit sehr sehr schnell stockdunkel wird. Also liess der Ranger das Bike ans Gate bringen und anschließend ging es die restlichen 10 km zurück zum Fishermans Camp. Aufgrund der staubigen und zerschwitzten Klamotten fahre ich morgen erst um die Mittagszeit los, wenn alles soweit nach dem Waschen getrocknet ist. Ausserdem sollte ich die Wasservorräte wieder auffüllen, da man hier alleine am Tag 5 Liter ohne Anstrengung trinkt.

Diashow - KENYA - Hells Gate Nationalpark

 

16. Tag, Freitag, 01. September 2006: KENYA - Durchgeschüttelt nach Nakuru

Nachdem die Wäsche halbwegs getrocknet war, machte ich mich auf nach Nakuru. Die Wasservorräte muss ich wohl ab heute kaufen, da mein Katadyn Wasserfilter nach nur 10 Liter an der Schraubbefestigung des Keramikeinsatzes brach - echter riesen Mist, um mich einmal zurückhaltend zu äussern. Die Anschaffung hat sich mal so richtig gelohnt. Wer hats erfunden - die Schweitzer. Und wo bekomm ich jetzt das Ersatzteil über Garantie... Eigentlich dachte ich die 75 km nach Nakuru wären flott erledigt, die Piste aber war fast noch schlimmer als die ab Mombasa. Grauenhaft - habe ich doch knapp 2,5 Stunden gebraucht. Ich wundere mich noch immer, wieso die Maschine nicht in ihre Bestandteile zerfallen ist, zumindest muss ich mal noch nach sämtlichen Schrauben schauen, so wie das geschäppert hat... Naja - zum Glück war das heutige Reiseziel ja nahe genug. Im Hotel Magnolia bin ich für unschlagbare 3,50 Euro gut untergebracht. Somit hat sich der Reiseführer schon gelohnt. Frühstück (übrigens für einen Euro mehr) werde ich morgen keines haben, da ich heute am frühen Abend den Freund von John (vom Fishermans Camp) Gibson im Hotel getroffen habe. Ein sehr sympathischer Guide in meinem Alter, der sich selbstständig gemacht hat und alle möglichen Touren in Kenya anbietet (Spoonbill Tours & Safaris, Carnation Hotel Building, 1st floor, Mosque Road, Mobile: +255/733-502768 oder +255/721-695713, email: kibichoke@yahoo.com). Im Vergleich zu den anderen Guides, die ich über einen Mittelsmann ins Hotel bekam war Gibson doch um einiges angenehmer und freundlicher und da er morgen keinen Kunden hat auch preislich sehr entgegenkommend. Also geht es morgen um 6:30 Uhr pünktlich zur Parköffnungszeit durch einen der schönsten Nationalparks Kenyas.

 

17. Tag, Samstag, 02. September 2006: KENYA - Nakuru Nationalpark

Schon heute morgen um 6:30 Uhr ging es also in den Nationalpark rund um den Rift-Valley-See Lake Nakuru. Dabei waren aufgrund letzter organisatorischer Wunder zwei Jungs aus UK - wie es die meisten Touris in Kenya sind. Hat sich auch für beide Seiten gelohnt, da sich der Preis noch etwas nach unten bewegte. Fazit: Zu viele faszinierende Bilder und Eindrücke in diesem recht kleinen Nationalpark, den wir in einem 6-stündigen Game Drive erfuhren. Wasserbüffel in grossen Gruppen und nahen Abständen von 3 Metern, viele viele Thomson-Gazellen, Impalas, sogar Rhinos (die harmlosen mit breitem Maul), endlich auch mein erstes Hippo, das mit mindestens 30 km/h in Richtung See stürmte - absolut beeindruckend, wie sich diese Massen so schnell in Bewegung setzen können. Absolutes Highlight natürlich in diesem Park (siehe Film Nirgendwo in Afrika) sind die 1,8 Mio. Flamingos. Waren vor einigen Jahren sogar 2,5 Mio., da der See aber nach und nach weiter austrocknet, gehen auch die Bestände zurück. Wahnsinn - riecht gar nicht mal so streng, wie es mir einige vorher prophezeiten. Weiterhin Giraffen, Wasserböcke, Dik-Diks, den Leoparden haben wir um eine Minute verpasst - bzw. die Gruppe vorher hat ihn verscheucht, Paviane, Meerkatzen, Colobus-Affen. Hat für den halben Tag wirklich ausgereicht. Den Rest des Tages nutze ich mit der langsamen Internet-Verbindung, damit ich wenigstens ein paar Bilder ins Netz und von der SD runter bekomme. Gibson ist ein klasse Organisator und harter Verhandlungspartner, aber unheimlich freundlich. Gefeilscht wird am Ende sogar um ein Bier zusätzlich oder weniger. So angenehm die Tour zum Nakuru NP war, habe ich sein Angebot (nach halbstündiger Verhandlung beim Lunch) angenommen und komme dabei noch 30 Euronen günstiger davon, als wenn ich das schon günstige Angebot von Nairobi Backpackers angenommen hätte. Dafür geht es dann aber auch schon morgen um 7:30 Uhr los, wir holen 3 Leute aus UK (wie hätte es auch anders sein koennen) ab und dann gehts endlich für 3 Tage in die sagenhaft tierreiche MARA. Einer der UK-Jungs (Mike: mp4068@bristol.ac.uk) war am Wochenende dort und war noch hellauf begeistert.

Diashow - KENYA - Lake Nakuru Nationalpark

 

18. Tag, Sonntag, 03. September 2006: KENYA - Massai Mara - Tag 1 - Evening Game Drive

Mit einem Wort: Wow. Die Fahrt auf der holprigen Piste über Narok war zum einen recht staubig, zum anderen war es aber auch einen neue Erfahrung zu Anfang mit dem hier gängigen Verkehrsmittel Matatu zu fahren. Matatus sind miniBusse mit einer Sitzbank vorne und mit 3 Reihen mit je 3 Sitzen hinten. Insgesamt werden auf diese Art bis zu 24 Menschen transportiert (was eben noch so reingeht). Heute waren es nur 16 Schwarze und meine Person - also normale Besetzung. Dank Gibson, der bis zum Treffpunkt des Safari-Busses ans südliche Ende des Rift Valleys mitfuhr, war die Fahrt und vor allem die Umsteigerei auch problemlos. Fazit: Nette Erfahrung, Motorrad ist aber die mit Abstand bessere Wahl. Nachdem die Fahrerei in die Massai-Steppe auf löchriger Piste am Nachmittag absolviert war, ging es auf zum ersten Game Drive in der Mara. Meine ersten Gnus, Elefanten, Massai-Giraffen, Geparden und vor allem Löwen konnten wir hier beobachten. Alle Tiere haben Nachwuchs. Die Wasserbüffel sogar welche, die erst in den letzten Stunden geboren wurden. Dementsprechend entrüstet haben sich auch die Elefantenmütter gegenüber den Autos gezeigt. Selbst ein Löwenjunges war in der Gruppe der Löwen am Abend dabei. Kurz nach dem Sunset versammelten sich sämtliche Safari-Busse vor der riesigen Herde der Wasserbüffel, die sich in den nächtlichen Schutz der Büsche begaben. Der Grund war eine Löwin, die Anstalten machte, sich an die Büffel heranzupirschen und anzugreifen. Beeindruckend, wie diese Tiere lossprinten können. Leider war die Löwin nicht erfolgreich, sie kehrt aber mit ihrem massiven Körper zurück und die ganze Löwengruppe kam aus ihrem Versteck in den Büschen. Im Scheinwerferlicht auf der Rückfahrt ins Camp konnten wir die erste Hyäne entdecken. Angeblich wirds morgen noch besser...

 

19. Tag, Montag, 04. September 2006:
KENYA - Massai Mara - Tag 2 -
Bilderbuchafrika

Wie in 'Die Serengeti darf nicht sterben' ist auch das Landschafts- und Tierbild zur Zeit der Migration in der Mara. Von 7:30 Uhr bis zum Sonnenuntergang ging es quadratkilometerweise mal links mal rechts über sandige Wege zu den tierischen Sehenswürdigkeiten. Die gestrige Löwenjagt war zwar nicht erfolgreich, dafür haben sie aber ein paar hundert Meter weiter später des Nachts ein Zebra gerissen. Die Überreste vertilgen nun Schakale, Geier, sogar ein Marabu möchte etwas abbekommen. Die zufrieden gefüllten Löwen konnten wir dann im Schatten von Büschen finden. Die werden heute bestimmt nicht mehr jagen. An der Grenze zur Serengeti angelangt, warteten bereits Löwen am Ufer auf unbedachte Gnus, die den Grenzfluss, bzw. um diese Zeit Grenzbach, überqueren. Da Gnus einen schlechten Geruchssinn besitzen, vereinigen sie sich während der Migration mit den Zebras, die schon fast übervorsichtig sind, sobald Wasser in der Nähe ist. Anschließend ging es an der Grenze zu Tanzania zu einer Flussschleife, an der sich sowohl zahlreiche Hippos als auch Krokodile befanden. Eine abschließende Jagd einer Cheetah (Geparden) wurde durch zu vorsichtige Thomson-Gazellen leider vereitelt. Na - man kann eben nicht alles haben.

Diashow - KENYA - Massai Mara Nationalpark

 

20. Tag, Dienstag, 05. September 2006: KENYA - Massai Mara - Tag 3 - Morning Game Drive und Fahrt nach Nakuru

An diesem Morgen hatten wir leider wenig Glück. Dafür gab es aber die erste Hyäne in Aktion zu sehen. Man hat sie schon in der Nacht rufen hören und so trafen wir noch eine einzelne morgens bei der Resteverwertung an. Ansonsten konnten wir einen Geparden beobachten, der jedoch das Pech hatte, dass zahlreiche Impalas auf der falschen Windseite vorbeiwanderten. Noch gestern Abend ist mir aufgefallen, dass sich mein Radio nicht mehr in der Tasche befand. Nach dem Zusammenpacken war es immernoch nicht aufzufinden, so dass man von dem klassischen Langfinger ausgehen muss. Für afrikanische Verhältnisse war das Radio wohl wertvoll genug, im Nachhinein ein halber Durchschnittsmonatsverdienst der hier lebenden Bevölkerung, wobei man die Massai mit Sicherheit ausschliessen kann. Beim Abendessen mit Gibson kamen wir dann über einen Kilitrip überein. Startpunkt um den 10. Sept. frei wählbar - und ich wählte den 14., da bis dorthin genügend Zeit für Kenyas Nordwesten bleibt und ggf. noch Zeit für Ngorongoro. Preislich liegt es super. Die 60 USD, die ich über das Studententicket an Rabatt bekam sind zwar mangels Belegen und Subunternehmern der Korruption zum Opfer gefallen, allerdings bekomme ich auf die Kilitour einen Rabatt von 40 USD angerechnet. Zudem hat er von vorne herein einen super Preis mit 700 USD (günstigstes wie gesagt 670, teuerstes bisher 950 USD) organisiert - und so kamen wir beim traditionellen Ugali-mit-Beef-Essen (natürlich mit Fingern) auf einen sehr sehr guten Endpreis von 645 USD. Also wird das morgen direkt mal noch unter Dach und Fach gebracht, bevor es in Richtung Lake Victoria geht.

 

21. Tag, Mittwoch, 06. September 2006: KENYA - Hochland Kenyas, Lake Victoria und Kakamega Nature Reserve (389 km)

Heute also endlich wieder auf den Bock - habs auch gleich mit knapp 400 km übertrieben. Schuld war an und für sich das schöne Hochland auf der Panoramastraße rund um Kericho, so dass ich nicht direkt nach Kisumu sondern mit dem Abstecher Kisii zum Lake Victoria gefahren bin. Hier wird der kenyanische Tee und etwas tiefer der Kaffee angebaut. Die von Deutschland geförderten Straßen sind die ersten, die spitzenmäßig sind. Leider hört das ab Kisumu wieder auf und es geht aufs Gesäß. Die staubige Piste zur Kendu Bay am Lake Victoria sah schon an der Kreuzung so bescheiden aus, dass ich mich für die Hauptstraße entschied und die restlichen 50 km zum Kakamega Nature Reserve zu absolvieren. Zu Udo's Campsite bin ich allerdings nicht vorgestossen, da dieser im Reserve liegt und die Ranger auf einmal 20 USD Eintritt und 5 USD für Campieren haben wollen. Da habe ich doch lieber die neue Camp-Gelegenheit bei den Einheimischen gesucht - und gefunden. Das führte sogar zum Erlebnis meiner ersten Zuckerrohrstange. War nicht schlecht, nur schmeckt es nach 20 cm nicht mehr so richtig gut. Hier im Kakamega Forest Reserve regnet es fast jeden Nachmittag. Nach 3 Wochen Regenabstinenz gab es nach meiner Ankunft wie bestellt ein schönes Gewitter. Nach der ganzen Staubschluckerei eine echte Abwechslung.

 

22. Tag, Donnerstag, 07. September 2006: KENYA - Perfekte Motorradtour via Kerio Valley zum Lake Baringo (247 km)

Heute war die Strecke absolut perfekt gewählt. Nachdem der einzige Motorradreiseveranstalter in Kenia diese Strecke als Highlight erwähnt, musste ich sie ja ausprobieren und tatsächlich - Kenya at it's best. Sämtliche Vegetations- und Temperaturzonen wurden durchfahren und zwar dadurch, dass das Kerio-Tal durchquert wurde. Über sehr gute Straßen und noch schönere Landschaften und Ausblicke kam ich in der Hitze des Rift Valleys am Lake Baringo an. Es wird Zeit, dass ich mich nach Süden begebe... Am Ufer des Roberts Camp dann auch wie im Reiseführer erwähnt die Hippos und Krokodile des zweiten Süßwassersees neben dem Lake Naivasha. Da ich aufgrund der guten Straßen schon um 14 Uhr ankam war Klamottenwaschen angesagt. Der Sonnenuntergang mit den bestimmt 20 Hippos war sagenhaft. Nach dem Dinner kühlt es leider immernoch nicht richtig ab und so bin ich mir selbst dankbar, dass ich mir den kleinen Handventilator besorgt habe, der im Zelt für die nötige Kühlung sorgt.

Diashow - KENYA - Kenyas Westen

 

23. Tag, Freitag, 08. September 2006: KENYA - Via Nyahururu nach Nairobi (442 km)

Nach dem Sonnenaufgang am Lake Baringo machte ich mich auf - eigentlich mit dem Ziel, an einem guten Ausgangspunkt für die Umrundung des Mt. Kenya zu campen. So also zunächst nach Nakuru und anschließend die Panoramastrasse nach Nyahururu. Nahezu ideale Strassenzustände ließen ein schnelles Vorankommen zu. Auf dem Weg nach Nyeri an den Aberdares vorbei wurde es in den Wolken immer kühler und unangenehmer, der Mt. Kenya war wieder oder immernoch in Wolken, so dass ich mich umentschied und nach Nairobi abdrehte. Gestern noch so warm und heute so kühl...

 

24. Tag, Samstag, 09. September 2006: KENYA - Erholungs-, Movie- und Waschtag

Zwecks Vorbereitung auf Tansania und zur Erholung nutze ich den heutigen Tag, der eigentlich de Mt. Kenya-Umrundung dienen sollte. Macht aber nichts, so kann ich in Ruhe Proviant besorgen, Tabletten zur Wasserentkeimung besorgen und eine CD mit Bildern nach Deutschland schicken. Den ersten Kaufinteressenten für das Motorrad habe ich auch schon (zaali85@hotmail.com). Mal schauen wie es in Südafrika ausschaut...

 

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