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... mit aktuellem Bericht der Australienreise
 
  
         

 
 
 
 
 

NAMIBIA

 

45. Tag, Samstag, 30. September 2006: NAMIBIA - Durch den Caprivi zum Okavango (528 km)

Der Grenzübergang nach Namibia war rasch erreicht und die Formalitäten überraschend schnell erledigt, so dass ich früher als erwartet durch den Caprivi-Stip gefahren bin. Leider ist er recht unattraktiv, da es immer nur geradeaus geht und trotz des Game Parks kaum Tiere zu sehen sind. Daher war ich schnell an den Popa Falls angelangt, wo der Okavango River in Terassen abfällt, die trotz Niedrigwasser sehr reizvoll sind. Mangels Angebot werde ich jedoch von einer Kanutour absehen. Da der Okavango zudem schon recht abgemagert ankommt und die Reifen für die Kalahari evtl. doch zu wenig Profil haben, werde ich definitiv nicht über Maun sondern über Rundu nach Tsuneb fahren.

46. Tag, Sonntag, 01. Oktober 2006: NAMIBIA - Über Grootfontein zum Westtor des Etosha (586 km)

Obwohl für den Game Drive optimale Bedingungen vorherrschen sind nahezu keine Touristen auffindbar. Selbst in Tsumeb sind in den letzten 3 Tagen nur 3 Touristen gewesen und für heute Nacht haben sich lediglich 2 angekündigt. Auf den Campsites bin ich auch überall der einzige. Da ich aber auf ein Auto angewiesen bin, um in den Etosha hineinkommen zu dürfen, versuche ich es morgen am Gate.

 

 

 

Diashow - NAMIBIA - Caprivi Strip

 

47. Tag, Montag, 02. Oktober 2006:
NAMIBIA - Etosha Nationalpark (185 km)

Da hier keine Urlauber aufzutreiben sind, habe ich noch die letzte Chance genutzt, direkt um 4:15 Uhr aufzustehen und ans Gate zur Mokuti Lodge zu fahren. Um 6:45 Uhr war ich dann an der Rezeption und um 7 Uhr war ich auch schon mit zwei anderen Deutschen aus der Lodge im Safari-LandCruiser. Ein wenig Glück gehört eben auch dazu. Ich habe zunächst nur einen Half-Day Morning Game Drive gebucht. Wir hatten sehr viel Glück, da wir ein Black Rhino, die äußerst scheu und aggressiv sind, gesehen haben. Dazu noch viele Löwen. Neu für mich waren die Zebras, die hier vorkommenden Oryx-Antilopen und der schwerste flugfähige Vogel - die Riesentrappe. Ein weiterer Nachmittags-GameDrive hat wenig Sinn, da wir alles soweit gesehen haben. Sogar die größte Elefantenart haben wir mit einem ausgewachsenen Bullen gesehen. Also zurück nach Tsumeb ins Mousebird Backpackers, das ich nur empfehlen kann.

Diashow - NAMIBIA - Etosha Nationalpark

 

48. Tag, Dienstag, 03. Oktober 2006:
NAMIBIA - Magenrebellion

Da Namibia das zweite Deutschland ist, habe ich gestern mal an der Wursttheke zugeschlagen und Jagd- und Bierwurst gekauft. Mein Magen hat damit wohl noch immer ein Problem. Die Nacht über hatte ich Magenkrämpfe und irgendwann hat sich dann der Mageninhalt oral verabschiedet. Die Anfangssorgen, dass es sich zusammen mit den Kopf- und Gliederschmerzen um die Vorboten der Malaria handeln, konnten dann im Krankenhaus nach einem Bluttest entkräftet werden. Mal sehen, wie es morgen ausschaut. Ansonsten ist es klasse den San mit ihren Schnalz- und Klicklauten zuzuhören.

 

49. Tag, Mittwoch, 04. Oktober 2006: NAMIBIA - Ugab-Terassen und Felsmalereien (555 km)

Auf dem Weg zur Skeleton Coast lagen die Ugab-Terassen und die Felsgravuren bzw. Felsmalereien von Twyfelfontein auf dem Weg. Sie sind zwar nicht überragend groß, aber doch beeindruckend.

Diashow - NAMIBIA - Ugab Terassen und Felsmalereien

 

50. Tag, Donnerstag, 05. Oktober 2006: NAMIBIA - Zur Robbenkolonie und in die deutscheste Stadt außerhalb Deutschlands nach Swakopmund (462 km) (wo auch die ganzen Hollywoods absteigen.)

Nachdem ich gestern Abend ein Hamburger Paar getroffen habe, die durch den Skeleton Coast Park gefahren sind und nicht überragend beigeistert waren, entschied ich mich den anderen Weg zum Atlantik an der höchsten Erhebung Namibias, dem Brandberg, zu nehmen. An der kalten Küste angekommen fuhr ich dann an die Robbenkolonie, die leider doch mehr stinkt als man das so aus dem Fernsehen gewohnt ist. Übrigens hat mich dorthin von dem Office bis zur Küste auch ein Hamburger Ehepaar gebracht. Da die Kolonie aber frisch Junge bekommen hat war das schon sehenswert. In der deutschesten Stadt Namibias Swakopmund angekommen, bekam ich glücklicherweise das letzte Dorm im Backpackers - hier also sind die ganzen 4x4 Touris, die gar keinen 4x4 bräuchten. Hier kann man den Magen auch mal mit Apfeltaschen und anderen typischen Bäckerei- und Konditoreiprodukten versorgen. Ansonsten mache ich hier morgen früh noch die Reservierung für den Hinterreifen in Windhoek klar, dann mache ich mich auch langsam morgen dorthin auf. Und in meinem Zimmer ist auch noch ein Mädel aus Agathenburg, 5 km von Stade entfernt. Der halbe Norden Deutschlands ist gerade hier.

Diashow - NAMIBIA - Atlantik Küste und Swakopmund

 

51. Tag, Freitag, 06. Oktober 2006: NAMIBIA - Die Namib oder Ein Unglück kommt selten allein und trotzdem Glück im Unglück (325 km)

Der Tag fing schon so beschissen an, wie er gestern aufgehört hat. Die Probleme bei web.de häufen sich und jetzt geht gar nichts mehr, so dass die teure Hotline herhalten muss. Dabei hatte ich aber den besten deutschen Kaffee seit 51 Tagen. Dann bekomme ich vom größten Reifenhändler gesagt, dass es nur noch 17 und 19 Zoll, keine 18er Reifen mehr gibt, selbst in Windhoek nicht. Naja - Ich entscheide mich also die Namibwüste nach Windhoek zu fahren anstatt die langweilige Strasse zu nehmen. Nach einem Drittel des Schotterwegs, 314 km durch eine der schönsten Wüstenlandschaften ein Punch, wie ich ihn zwar schon öfter bekam, da man manche spitzen Steine als Wellblech missdeutet, diesmal aber mit wenig Profil. 10 km später dann ein Schwimmen und ein Schlingern, dann war klar - der erste Plattfuss und natürlich hinten. Da war er also. Hält über 9.000 km und bekommt einen Platten 200 km vor dem Wechsel. Pumpen ging 5 mal gut, damit kam ich gute 40 km, aber umdrehen is nich und weitermachen geht zu sehr in die Arme. Idealer Einsatz also für das ReifenrepGel. ReifenpilotSpray ging ja wegen dem Flieger nicht mit. Naja, anstatt 7 km kam ich nun 12 km weiter bis zum nächsten Pumpen - das Zeug hat sich also wirklich richtig gelohnt. Dann kamen 3 Deutsche aus Windhoek, die einen 12 V Kompressor hatten. Sie brachten mich mit anfänglichen 14 km Abständen und im großen Teil 5 km Abständen und zum Schluss in 2 km Abständen zum Backpackers in Windhoek. Großer Dank an die Jungs Heiner, Werner und Dieter, die mich morgen auch noch zur Werkstatt bringen. Zeitlich wäre ein Schlauchwechsel wohl auf das gleiche heraus gekommen - auf alle Fälle aber besser so. Nach dem ganzen Hoch und Runter ging auch noch die Klappe vom Helm vorübergehend kaputt, und der Sprit ging natürlich auch aus, aber war ja klar, dass da noch mehr kommt. So jetzt ist Happy Hour und danach lebe ich nicht mehr bis morgen früh...

Diashow - NAMIBIA - Namib Wüste

 

52. Tag, Samstag, 07. Oktober 2006: NAMIBIA - Kein Reifen in Windhoek

War doch klar. Mike hat in seinem Motorradladen den letzten für mich passenden Reifen gestern verkauft. Ob man das glauben soll ist natürlich eine andere Frage. Die anderen sind entweder zu schmal oder zu breit, dafür aber wenigstens in der richtigen Größe. Der andere Laden hat nur 17 Zöller. Also bis Montag warten, dann bestellen (übrigens gibt es hier auch ein afrikanisches Profil für den TKC80 also aufpassen beim Bestellen und es gibt auch keinen 4.00 wie in Deutschland), express einen Tag warten und aufziehen. Nachdem ich mit den 3 Jungs von gestern mittags durch die Innenstadt gezogen bin, bin ich aber durchaus überzeugt, dass die Zwangspause angenehm kurzweilig ausfällt. Die erste richtige Stadt mit allen Annehmlichkeiten...

 

53. Tag, Sonntag, 08. Oktober 2006: NAMIBIA - Ausspannen in Windhoek

Nach dem Aufbocken und Entnehmen des Hinterrades habe ich erst einmal Zeit bis morgen. Dass die Hände und der Rücken in Mitleidenschaft gezogen wurden merke ich erst seitdem der Körper mal zur Ruhe kommt. Idealer Zeitpunkt, das Doxycyclin abzusetzen nachdem der Test negativ war und ab jetzt keine malariagefährdeten Gebiete mehr kommen. Zudem kann man die Darmflora mit ein wenig Joghurt unterstützen. Heute traf ich Tom, der mittlerweile schon seit 3 Jahren mit dem Fahrrad von London aus auf der Westroute unterwegs ist (www.tomthepom.org.uk). Auch er ist vom ursprünglicheren Afrika begeistert und bekräftigt den Fortsetzungsgedanken.

 

54. Tag, Montag, 09. Oktober 2006: NAMIBIA - Und es gibt doch Reifen in Windhoek

Die Alternative zu 3 Tagen warten war die heutige Taxi-Stadtrundfahrt in alle Reifenläden Windhoeks. Dass man einen europaeischen TKC80 mit 4.00 bekommt kann man getrost vergessen. Also stellt sich die Frage, um wieviel breiter der Reifen sein darf, um noch gerade so herein zu passen. 110er und 120er gibt es nirgendwo und ein Laden hat noch einen 130-/80, von dem ich weiss, dass er passt. Zudem bekam ich die Option, dass ich den Reifen zurückbringen kann, falls er nicht passt. Extrem günstig ist er noch dazu, nicht nur weil der Euro so stark ist. Trotzdem gehöre ich nun doch zu den Leuten, die aus dieser Erfahrung heraus dazu anraten, mindestens einen Ersatzreifen mitzuführen - auch wenns lästig ist. Den Nachmittag mit IceCafe und Schwarzwälder und den Abend mit sehr günstigen Punch Zigarren ausklingen zu lassen ist dann vorerst wieder der letzte Luxus.

 

55. Tag, Dienstag, 10. Oktober 2006: NAMIBIA - Zweiter Teil: Ein Unglück kommt selten allein und Glück im Unglück (363 km)

Diese Woche ist irgendwie der Wurm drin. Mit über 80 km/h auf Schotter zu stürzen kann ich nicht weiterempfehlen. Hunderte km gehts gut und dann kam ein 50 m langes Sand-Schotterbett, die Maschine schaukelt sich hinten hoch, die Spurrillen erledigen den Rest. Keine Chance und lernen kann man auch nicht draus. Schaden: Hintere Fußrasten gebrochen, so dass sich das Gepäck von der Maschine gelöst hat, sämtliche Anzeigen im Cockpit defekt und Kleinigkeiten wie abgerissene Blinker usw. Nach ein paar Minuten kam ein älterer deutscher Herr hier aus der Gegend, der das Gepäck die 5 km nach Solitaire brachte. (Vor 9 Jahren hat er an der gleichen Stelle seinen Landy auf Dach gelegt.) Die Maschine hat ansonsten keine Funktionsstörungen, da sie keine Elektronik braucht. Ansonsten klaut niemand mehr den Helm, das Ersatzvisier hat sich bezahlt gemacht, die Kleidung hat auch ihren Zweck erfüllt, ein dicker rechter Unterarm, aber die Rippenprellung macht arg zu schaffen. In Solitaire macht sich ein Mechaniker ans Schweissen des Gepäckträgers und ich mich ans Opiat.

Diashow - NAMIBIA - Solitaire

 

56. Tag, Mittwoch, 11. Oktober 2006:
NAMIBIA - Eine Rippenprellung ist nicht wirklich angenehm...

Nach einer bescheidenen Nacht schicke ich mich wieder auf den Opiumtrip, da die Rippen inzwischen bei jedem Atmen und bei jeder falschen Bewegung schmerzen. Es ist also klar, dass ich hier ein paar Tage bleiben werde. Zum Glück finde ich hier das Buch von Henno Martin: The Sheltering Desert.

 

57. Tag, Donnerstag, 12. Oktober 2006:
NAMIBIA - Maschine fast wieder OK

Seit heute mittag geht es mit etwas Beherrschung ohne Schmerzmittel. Der Gepäckträger ist geschweißt, die Boxen sind halbwegs ausgebeult. Morgen mache ich mich an die abgerissenen Kabel und versuche das Cockpit aufzumöbeln. Mal schauen, wie es am Samstag ausschaut.

 

58. Tag, Freitag, 13. Oktober 2006: NAMIBIA - Motorrad wieder startklar und das am Freitag, dem 13.

... Eigentlich kein gutes Omen, aber das Bike ist notdürftig zusammengeflickt, Öltemp- und Drehzahlanzeige sind geflickt, den Tacho hats komplett zerrissen, aber alles in allem ist sie fahrtüchtig, da es hier eh keinen TÜV gibt. Der Rücken braucht noch mindestens den morgigen Tag, da ich das Bein nicht über die Rückbank bekomme. Nochmal stürzen muss ja auch nicht sein. Dafür kenne ich hier mittlerweile fast jeden, die San mit ihren Klicklauten eingeschlossen. Ein Buch zu lesen war auch mal wieder dringend notwendig, von daher ist alles halb so wild.

 

59. Tag, Samstag, 14. Oktober 2006: NAMIBIA - Rückenschonung in Solitaire

Nachdem das Buch ausgelesen ist, dumme Gespräche mit stupiden älteren Bustouris geführt werden mussten und nach ausgiebigem Fernsehkonsum muss ich hier weg - egal obs noch zwickt oder nicht. Wie es hier am Abend ein Schweitzer auf den Punkt gebracht hat: Fallen ist ganz normal und gehört eben dazu. Insbesondere in Namibia und im Sudan. (Er war vor 8 Jahren für 2 Jahre in Afrika auf einer TT unterwegs.)

 

60. Tag, Sonntag, 15. Oktober 2006: NAMIBIA - Die höchsten und wahrscheinlich schönsten Sanddünen der Welt... (380 km)

... konnte ich heute morgen in Sossusvlei sehen und erwandern. Nach mehrfachen Streck-, Dehn- und Drehversuchen in der Nacht ließen sich im Schmerzherd 2 Rippen in der Nähe der Wirbelsäule bewegen. Nach dem nicht wirklich angenehmen Unterfangen geht es wieder bescheidener. Ich nehme mal an, dass man das unter 'Angeknackst' versteht. Daher war ich schon früh unterwegs. Zudem wird es in der Namib schon um 10 Uhr brütend heiß. Nach mehreren Schlingerpassagen entschied ich mich danach, die Sandausläufer zu meiden und in die Berge nach Maltahöhe zu flüchten, wo der Gravel wieder halbwegs befahrbar ist. Dort bekam ich dann zum erstenmal Warzenschwein zu Abend.

Diashow - NAMIBIA - Sossusvlei

 

61. Tag, Montag, 16. Oktober 2006: NAMIBIA - Durch das Tal des Fish River... (448 km)

..., dem zweitgrößten Canyon dieser Erde, fuhr ich heute via Mariental und Keetmanshoop. Da die Lichtverhältnisse und Temperaturen in diesem Glutofen morgen früh günstiger sind, werde ich die Aussichtspunkte erst morgen anfahren und mich anschließend nach Südafrika begeben. Den starken Euro bzw. den schwachen Rand und die schon günstigen Spritpreise sollte man wie bereits in Namibia geschehen ausnutzen.

 

 

 

 

Diashow - NAMIBIA - Fish River Canyon

 

 

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